Mit der Einführung der pneumatischen Ballondilatation erfährt die Nasennebenhöhlenchirurgie eine rasante Entwicklung. Das Verfahren ist speziell auf die Behandlung einer verstopften Nebenhöhlenentzündung ausgelegt und bietet eine neue Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit einer Nebenhöhlenentzündung, bei denen Medikamente nicht ansprechen. Bei der Technologie, die ursprünglich im Jahr 2005 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration zugelassen wurde, handelt es sich um ein minimalinvasives endoskopisches Kathetersystem zur Linderung chronischer Sinusitis-Probleme.
Bei der Ballondilatation werden die Nebenhöhlen mithilfe eines Ballons erweitert, um den normalen Abfluss zu verbessern.
Die Ballondilatation kann in einem Krankenhaus, einer ambulanten chirurgischen Einrichtung oder einer Arztpraxis durchgeführt werden, normalerweise unter örtlicher Betäubung. Während des Eingriffs führt Ihr Arzt einen Katheter durch Ihre Nasenlöcher ein und nähert sich unter endoskopischer Sicht Ihren Nebenhöhlenöffnungen. Anschließend wird ein flexibler Führungsdraht in die Zielhöhle eingeführt, um die Durchgängigkeit zu bestätigen. Ein Licht an der Oberseite dieser Leitung hilft dem Arzt, die Leitung richtig zu platzieren. Sobald die verstopfte Nebenhöhle identifiziert ist, wird ein Ballonkatheter in die Öffnung vorgeschoben und erweitert.
Der gesamte Eingriff dauert etwa 31 Minuten. Bei erfolgreichem Abschluss können die Nebenhöhlen nach dem Entleeren des Ballons bis zu 24 Monate lang offen bleiben.
Seit der Einführung der Ballondilatation wurde ihre Sicherheit, Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit in zahlreichen klinischen Studien untersucht. Forschungsdaten zufolge bietet die Ballondilatation für geeignete Patienten folgende wesentliche Vorteile:
Die Ballondilatation ist ebenso effektiv und führt zu besseren Patientenergebnissen als die konventionelle funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation. Dies ist das Ergebnis der ersten randomisierten, kontrollierten Studie mit ausreichender statistischer Aussagekraft.
Die Ballondilatation ist eine alternative, weniger invasive Behandlungsmöglichkeit, die gegenüber der herkömmlichen funktionellen endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie (FESS) folgende Vorteile bietet:
Obwohl die Ballondilatation in vielen Fällen gut funktioniert, sind nicht alle Patienten mit chronischer und wiederkehrender Sinusitis geeignete Kandidaten für diese Behandlung. Klinische Studien schließen häufig folgende Patienten aus:
Die Entwicklung der Ballondilatationstechnologie hat neue Ideen in die Nasennebenhöhlenbehandlung gebracht. Ihre Vorteile liegen in der Sicherheit, Wirksamkeit und Zugänglichkeit, wodurch mehr Patienten die Schmerzen und Risiken einer herkömmlichen Operation erspart werden können. Welche Patienten letztlich von dieser Technologie profitieren können, bedarf allerdings noch weiterer Diskussion und Forschung seitens der medizinischen Industrie. Wird diese neue Behandlungsmethode in Zukunft zum Standard in der Behandlung von Sinusitis werden?