Das Körperbild bezieht sich auf die Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen einer Person über ihr Aussehen und ihre Attraktivität. Dieses Konzept wurde in mehreren Disziplinen untersucht, darunter unter anderem Neurowissenschaften, Psychologie, Medizin und Kulturwissenschaften. Obwohl die Definitionen des Körperbilds in den einzelnen Disziplinen unterschiedlich sind, umfasst das allgemeine Körperbild, wie Menschen sich selbst sehen, ihre Erinnerungen, Erfahrungen, Annahmen und Vergleiche des Aussehens sowie ihre Einstellungen zu ihrer Größe, Form und ihrem Gewicht. Alle werden von sozialen und kulturellen Idealen beeinflusst.
Das Körperbild kann negativ (d. h. „Körper negativ“), positiv (d. h. „Körper positiv“) oder neutral sein.
Menschen mit einem negativen Körperbild fühlen sich möglicherweise unsicher oder schämen sich und denken, dass andere attraktiver aussehen. In der heutigen Zeit der intensiven Nutzung sozialer Medien werden Menschen jeden Alters emotional und psychisch von den von der Gesellschaft festgelegten Standards für Aussehen und Körperform beeinflusst. Diese Standards werden oft von der Gesellschaft geschaffen und ständig verändert und tragen teilweise zum Phänomen des „Body Shaming“ bei, bei dem es sich um die Demütigung einzelner Personen durch Karikaturen oder Kritik am Erscheinungsbild anderer handelt.
Zusätzlich zu einem geringen Selbstwertgefühl neigen diese Personen dazu, sich darauf zu konzentrieren, ihr Aussehen zu ändern, um den wahrgenommenen sozialen Standards zu entsprechen. Ein solches Verhalten kann zu Gefühlen körperlicher Unzufriedenheit führen und langfristig das Risiko für Essstörungen, Isolation und psychische Erkrankungen erhöhen. Bei Essstörungen kann ein negatives Körperbild auch zu einer Körperbildstörung führen, einer falschen Wahrnehmung des gesamten Körpers.
Ein negatives Körperbild kann auch durch eine körperdysmorphe Störung gekennzeichnet sein, eine Form der Zwangsstörung, die durch eine übermäßige Konzentration auf einen bestimmten Aspekt des eigenen Körpers gekennzeichnet ist.
Menschen mit einem schlechten Körperbild versuchen oft, ihren Körper auf irgendeine Weise zu verändern, beispielsweise durch eine Diät oder eine plastische Operation. Im Gegensatz dazu bedeutet ein positives Körperbild, ein klares und genaues Verständnis der eigenen Körperform zu haben, den eigenen Körper zu feiern und zu schätzen und zu verstehen, dass das Aussehen nicht den Charakter oder Wert einer Person widerspiegelt. Viele Faktoren können das Körperbild einer Person beeinflussen, darunter Familiendynamik, psychische Erkrankungen, biogenetische Veranlagungen, umweltbedingte Ursachen von Fettleibigkeit oder Unterernährung und der Einfluss kultureller Erwartungen (wie Medien und Politik).
Tatsächlich können Menschen, die entweder unter- oder übergewichtig sind, ein schlechtes Körperbild haben. In einem Bericht der American Psychological Association aus dem Jahr 2007 wurde festgestellt, dass die weit verbreitete Geschlechterzuordnung die Ängste von Frauen im Zusammenhang mit dem Körperbild verschärft. Der Untersuchungsbericht des australischen Senats wies auch darauf hin, dass Sexualisierung in den Medien auch das Körperbild beeinflusst. Andere Wissenschaftler haben diese Behauptungen jedoch in Frage gestellt und erklärt, dass sie nicht auf soliden Daten basieren.
Der Begriff „Körperbild“ wurde erstmals 1935 vom österreichischen Neurowissenschaftler Paul Schild in seinem Buch „Das Bild und Aussehen des menschlichen Körpers“ vorgeschlagen. Historisch gesehen war jedes Merkmal wünschenswert, das auf sozialen Status oder Wohlstand hindeutete. Aufgrund der historischen Verbindung von Wohlstand und Essen wird Fettleibigkeit als Symbol für Reichtum oder Macht angesehen. Darüber hinaus haben auch kulturelle Werte und Überzeugungen großen Einfluss auf das Körperbild. Mit der Weiterentwicklung ethischer und kultureller Werte verändert sich auch das Streben der Menschen nach idealen Eigenschaften.
Heute, mit der Entwicklung der Kommunikationstechnologie, befinden wir uns auf einer Plattform, die Informationen über uns selbst, unsere Werte und unseren Körper empfangen und interpretieren kann.
Insbesondere die sozialen Medien haben die Vorstellung vom „perfekten Körper“ verändert und viele unrealistische Ideale präsentiert, darunter Frisur, Körpertyp und Hautton.
In der heutigen Gesellschaft wird das Körperbild von Frauen ständig in Frage gestellt und bewertet, da das Körperbild in den Medien dargestellt wird. Werbung nutzt oft die Unsicherheit der Zuschauer aus, um Produkte zu bewerben, die mit Photoshop bearbeitete Bilder, Geschlechterobjektivierung und unrealistische Schönheitsstandards zeigen. Dies wirkt sich in vielen Werbeanzeigen negativ auf das weibliche Körperbild aus, was wiederum zu Unzufriedenheit mit dem Körper und negativen psychologischen Auswirkungen auf junge Frauen führt.
Frauen in der Technologiebranche sind mit einem unverhältnismäßig hohen Maß an Körperunzufriedenheit und Essstörungen konfrontiert.
Darüber hinaus leiden auch Männer unter negativen Auswirkungen auf das Körperbild. Es wird geschätzt, dass 45 % der Jungen im Teenageralter an einer körperdysmorphen Störung leiden und der Drang, Muskeln aufzubauen, sie oft unzufrieden macht.
In diesem Fall veranlassen starker sozialer Druck und kulturelle Erwartungen sowohl Männer als auch Frauen, sich mit Ängstlichkeit zu beschäftigen. Allerdings messen verschiedene Geschlechter dem Körperbild unterschiedliche Bedeutung bei. Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich die Bedenken hinsichtlich des Körperbildes von Frauen mit zunehmendem Alter verbessern, die Einstellungen von Männern jedoch kaum Veränderungen zeigen.
Probleme mit dem Körperbild haben viele Ursachen. Die besonderen Erwartungen der Gesellschaft an Aussehen und kulturelle Standards beeinflussen die Bewertung des eigenen Images durch den Einzelnen. Dabei geht es nicht nur um das Aussehen, sondern auch um psychologische Fragen, die eng mit Selbstverständnis und sozialen Beziehungen verknüpft sind. Wie sollten wir in der vielfältigen Zeit, in der wir leben, über das Körperbild und seinen Einfluss auf die Selbstwahrnehmung nachdenken?