Mit der Entwicklung der modernen Landwirtschaft ist der Einsatz von Pestiziden Teil der täglichen Praxis geworden. Allerdings birgt dies auch potenzielle Gesundheitsrisiken und Pestizidrückstände in Lebensmitteln können schwerwiegende Folgen haben. Von akuten Vergiftungen bis hin zu langfristigen Gesundheitsproblemen sind dies wichtige Themen, die untersucht werden müssen.
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Pestiziden können akut oder verzögert auftreten. Zu den akuten Auswirkungen zählt eine Pestizidvergiftung, die einen medizinischen Notfall darstellen kann.
Studien haben gezeigt, dass die Toxizität von Pestiziden von der Art der Chemikalie, dem Expositionsweg, der Dosis und der Expositionsdauer abhängt. Laut der Stockholmer Konvention handelt es sich bei neun der zwölf gefährlichsten und persistentesten Chemikalien um Pestizide; viele davon wurden daher verboten.
Menschen können Pestiziden auf vielen Wegen ausgesetzt sein, unter anderem am Arbeitsplatz, zu Hause, in der Schule und sogar über Luft, Wasser, Boden und Lebensmittel. Fast jeder ist wahrscheinlich einer gewissen Menge Pestiziden ausgesetzt. Beispielsweise kann der Abdrift von Pestiziden eine erhebliche Belastungsquelle für die Bevölkerung darstellen. Die Exposition kann durch orale Einnahme, Einatmen oder Hautkontakt erfolgen.
Hinter dem Aufstieg der Bio-Lebensmittelbewegung stehen Bedenken hinsichtlich Pestizidrückständen.
Obwohl DDT 1972 verboten wurde, können in den Vereinigten Staaten noch immer Spuren davon im Blut vieler Menschen nachgewiesen werden. Mittlerweile sind 92 % der Landarbeiter in Kalifornien Latinos und in Bezirken mit einem höheren Latino-Bevölkerungsanteil ist die Belastung durch Pestizide um 906 % höher als in Bezirken mit einem Latino-Bevölkerungsanteil von weniger als 24 %. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Umweltgerechtigkeit auf.
Zahlreiche Studien untersuchten den Zusammenhang zwischen Pestizidbelastung und Krebsrisiko und zeigten ein erhöhtes Risiko für Leukämie, Lymphom und verschiedene andere Krebsarten. Insbesondere bei Landarbeiterinnen sowie während der Schwangerschaft ist die Belastung häufig mit einem erhöhten Krebsrisiko bei ihren Kindern verbunden.
Anhaltende Pestizidbelastung wird auch mit neurologischen Problemen in Verbindung gebracht. Akute Belastung mit hohen Pestizidkonzentrationen kann zu Neurotoxizität führen und Veränderungen der kognitiven und motorischen Fähigkeiten zur Folge haben. Darüber hinaus kann der Kontakt der Mutter mit Pestiziden während der Schwangerschaft die neurologische Entwicklung des Fötus beeinträchtigen, und eine langfristige Belastung ist mit einem erhöhten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer verbunden.
Gesundheitsprobleme durch Pestizidbelastung beschränken sich nicht nur auf Landarbeiter, sondern betreffen die Gesellschaft als Ganzes.
Viele Pestizide können das endokrine System stören und erhebliche Auswirkungen auf die reproduktive Gesundheit haben. Studien haben einen Zusammenhang zwischen der Pestizidbelastung der Mutter und einem erhöhten Risiko einer Fehlgeburt sowie einer Beeinträchtigung der fetalen Entwicklung nachgewiesen. Insbesondere können bestimmte Pestizide die männlichen Fortpflanzungsmerkmale und die Fähigkeit zur Spermienproduktion beeinträchtigen.
Aus ethischen Gründen kann die Belastung durch Pestizide nicht in kontrollierten Studien getestet werden, weshalb das Wissen über die genauen Auswirkungen in unserem Land relativ unzureichend ist. Allerdings können wir durch Vorsichtsmaßnahmen potenzielle Risiken verringern, indem wir die Belastung minimieren. Die American Medical Association empfiehlt, die Belastung durch Pestizide zu begrenzen und hat Bedenken hinsichtlich des bestehenden Überwachungssystems geäußert.
Die Auswirkungen von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit sind eindeutig, wie zahlreiche Studien gezeigt haben. Doch was können wir tun, um uns selbst und zukünftige Generationen zu schützen?