In unserem täglichen Leben können viele einfache visuelle Phänomene tiefes Nachdenken auslösen. Beim Anschauen von Filmen oder beim Fernsehen fällt uns manchmal auf, dass sich das Rad nicht so gleichmäßig dreht wie es das tatsächlich tut, manchmal scheint es stillzustehen oder sogar in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Dieses Phänomen wird als „Wagenradeffekt“ bezeichnet und ist eine optische Täuschung, die häufig bei rotierenden Objekten wie großen Reifen, Hubschrauberrotoren und sogar bei den Geräuschen knuspriger Lebensmittel auftritt, die wir normalerweise hören.
Der Wagenradeffekt ist ein visuelles Phänomen, bei dem die Drehung eines Rades anders als seine tatsächliche Drehung erscheint und es so erscheinen kann, als ob es sich langsamer dreht, stillsteht oder in die entgegengesetzte Richtung rotiert.
Dieser Effekt tritt am häufigsten bei Filmaufnahmen auf, da die aufgezeichnete Bildfrequenz nicht mit der Drehgeschwindigkeit des Rads übereinstimmt und es daher problematisch ist, festzustellen, wann die Bewegung des Rads sichtbar ist. Beim Aufnehmen eines Films läuft ein herkömmlicher Videorekorder beispielsweise mit 24 Bildern pro Sekunde, während ein digitaler Videorekorder mit 25 oder 29,97 Bildern pro Sekunde läuft. Diese Änderungen der Bildrate erzeugen einen visuellen Zeitunterschied. Sie fragen sich vielleicht, warum in einem bestimmten Fall selbst Dauerlicht diese Illusion nicht vollständig beseitigen kann?
Wenn sich ein Rad mit einer bestimmten Geschwindigkeit dreht, kann der Betrachter den Eindruck gewinnen, dass das Rad stillsteht, wenn die Frequenz des Lichts, das es beleuchtet, mit der Drehgeschwindigkeit übereinstimmt.
Noch interessanter ist jedoch, dass diese Illusion nicht nur bei schwachem Licht auftritt; auch bei konstant hellem Licht sind unterschiedliche Radbewegungsmuster zu beobachten. In diesem Fall fanden Wissenschaftler heraus, dass es drei Formen subjektiver Flimmereffekte gibt: Alpha, Beta und Gamma. Diese Muster zeigen einen komplexeren visuellen Verarbeitungsmechanismus für die Wahrnehmung der Radrotation.
Der Alpha-Flimmereffekt tritt zwischen 8 und 12 Hz auf und das Rad scheint stillzustehen; der Beta-Flimmereffekt tritt zwischen 30 und 35 Hz auf und es besteht eine klare Tendenz des Rades, sich in die entgegengesetzte Richtung zu drehen.
Neuere Forschungen legen nahe, dass beim Verzehr knuspriger Lebensmittel die winzigen Vibrationen in Ihrem Mund mit der Frequenz Ihrer Augenbewegungen übereinstimmen können, was zu einer ähnlichen Wahrnehmung der Wagenräder führt, wie wenn Sie eine Karotte kauen. Das Bild auf dem Bildschirm wird scheinen auf mysteriöse Weise zu flackern. Dies bedeutet, dass Sie Ihr Essen nicht nur schmecken, sondern auch unbeabsichtigt eine optische Täuschung ausnutzen.
Da diese Illusion außerdem auch bei bewegten Formen auftritt, ist sie für die Anwendung im wirklichen Leben von Bedeutung. Bei bestimmten technischen Aufgaben, etwa beim Einstellen der Taktung eines Motors oder der Geschwindigkeit eines Schallplattentellers, nutzen Designer diese Effekte häufig, um rotierende Markierungen optisch stationär erscheinen zu lassen. Dies liegt daran, dass die Frequenz der Stromversorgung (z. B. 50 Hz oder 60 Hz) genau der erforderlichen Drehzahl entspricht.
Allerdings kann diese Illusion auch potenziell gefährlich sein, insbesondere beim Betrieb bestimmter rotierender Maschinen. Bei manchen Drehmaschinen kann es beispielsweise vorkommen, dass der Bediener bei bestimmten Geschwindigkeiten das Gefühl hat, die Maschine stünde still. Eine solche Fehleinschätzung kann zu Unfällen führen. Um diese Gefahr zu verringern, ist es daher erforderlich, Beleuchtungsgeräte mit Mehrphasenstrom zu verwenden.
Wenn wir all diese Informationen zusammenfassen, kommen wir nicht umhin anzunehmen, dass diese optische Täuschung nicht nur auf den technischen Fortschritt zurückzuführen ist, sondern auch auf die Art und Weise, wie wir im Leben zwischen Realität und Illusion unterscheiden, was wiederum unser Verhalten und unsere Wahrnehmung beeinflusst. Wenn Sie das nächste Mal auf einem knusprigen Lebensmittel kauen, bemerken Sie die Mechanismen und Geheimnisse hinter den flackernden Bildern?