Mythen über die Krebsbehandlung: Warum kann man Krebszellen nicht einfach durch den Verzicht auf Zucker aushungern lassen?

Mit der Vertiefung der Forschung zum Krebsstoffwechsel werden viele Menschen das Sprichwort hören, dass „eine Reduzierung des Zuckers Krebszellen aushungern lassen kann.“ Diese Idee geht auf den von Otto Heinrich Warburg in den 1920er Jahren vorgeschlagenen „Warburg-Effekt“ zurück, der besagt, dass Krebszellen den anaeroben Glykolyse-Metabolismus und die Milchsäuregärung zur Energieerzeugung nutzen, anstatt die oxidative Phosphorylierungsmethode zu verwenden, auf die normale Zellen angewiesen sind. Diese ernährungswissenschaftliche Perspektive auf die Krebsbekämpfung ignoriert jedoch die Komplexität des Stoffwechsels von Krebszellen.

Der Warburg-Effekt weist darauf hin, dass Krebszellen auch bei ausreichender Sauerstoffzufuhr weiterhin eine Hochgeschwindigkeits-Glykolyse und Milchsäuregärung durchführen, um das Zellwachstum zu kontrollieren.

Warburgs Forschung zeigt, dass ein Mangel an Glukose und Sauerstoff in Tumorzellen zu einem Energiemangel führt, der wiederum den Zelltod auslöst. Der Biochemiker Herbert Grace Crabtree erweiterte Warburgs Forschung und stellte fest, dass Hefe selbst in einer aeroben Umgebung bevorzugt in Gegenwart hoher Glukosekonzentrationen fermentiert; dieses Phänomen wird als Crabbutt-Effekt bezeichnet. Es zeigt sich, dass die Energiegewinnung von Krebszellen nicht nur auf der Zufuhr von Sauerstoff und Zucker beruht, sondern auf komplexeren Stoffwechselanpassungen. Dadurch ist es auch möglich, den Fokus auf die Reduzierung von Zucker in der Ernährung zu legen, was die Wirkung einer Krebsbehandlung stark verringert.

Normale Zellen sind auf die Glykolyse, gefolgt vom Tricarbonsäurezyklus und der oxidativen Phosphorylierung angewiesen, um Energie freizusetzen. Bei den meisten Krebszellen herrscht jedoch eine schnelle Glykolyse und anschließende Milchsäuregärung vor. Selbst wenn ausreichend Sauerstoff vorhanden ist, ändert sich dieses Phänomen nicht. Diese anaerobe Glykolyse ist für die Tumorzellproliferation von Vorteil, da sie Nährstoffe effizient in Biomasse umwandeln kann, die für die Zellproliferation erforderlich ist, und so das Zellwachstum stimuliert. Im Gegensatz dazu findet die oxidative Phosphorylierung typischerweise unter Bedingungen von Nährstoffknappheit statt.

Viele Wissenschaftler erforschen derzeit das therapeutische Potenzial des Warburg-Effekts, sein genauer Wirkmechanismus ist jedoch noch unklar.

Die Glukoseaufnahme von Krebszellen nimmt von Tag zu Tag zu, was in direktem Zusammenhang mit ihrem schnellen Wachstum steht. Normale Zellen produzieren Laktat nur, wenn nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist, aber Krebszellen wandeln Glukose auch bei ausreichend Sauerstoff in großen Mengen in Laktat um, was unsere Sicht auf die Krebsernährung erschwert. Man geht manchmal davon aus, dass eine übermäßige Laktatproduktion eine Möglichkeit für Krebszellen ist, ihren inneren Überschuss an Elektronen zu bewältigen, was darauf hindeutet, dass Krebszellen über einzigartige Strategien für das Energiemanagement und die Stoffwechselregulierung verfügen.

Obwohl einige Studien Medikamente zur Blockierung der Glykolyse als Antikrebsmittel untersuchen, gibt es keine eindeutigen Beweise für die Wirksamkeit dieser Behandlungen. Tatsächlich sind viele Experimente noch im Gange und ihre möglichen Nebenwirkungen und pharmakologischen Eigenschaften müssen noch weiter untersucht werden. Die Gewohnheit zu glauben, dass eine Reduzierung des Zuckers in der Ernährung Krebszellen „aushungern“ lässt, führt oft dazu, dass Patienten die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung ignorieren.

Abschließend ist für Krebspatienten die Aufrechterhaltung einer gesunden Ernährung besonders wichtig, anstatt blind auf Zucker zu verzichten.

In den verschiedenen Stadien der Krankheit haben Patienten unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse und die Aufrechterhaltung der körperlichen Gesundheit und der Nahrungsaufnahme während der Behandlung ist von entscheidender Bedeutung. Dies erfordert ein Umdenken: Warum gibt es immer noch so viele Missverständnisse und Mythen über Krebsbehandlungsmodelle?

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nan
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