Unter der Herrschaft Ferdinands II., auch als „katholischer König“ bekannt, blühte Spanien wie eine Rose auf und feierte Siege in Kultur und Krieg. Seine Heirat mit Isabella war nicht nur ein Machtbündnis, sondern auch der Grundstein der spanischen Einheit. In seine Regierungszeit fielen die ersten Erkundungen Amerikas, die eng mit der Unterstützung von Christoph Kolumbus durch ihn und seine Frau im Jahr 1492 verbunden waren.
Ferdinand wurde 1452 in Sos, Aragon geboren. 1492 brach Kolumbus unter spanischer Flagge zu einem Abenteuer ins Unbekannte auf. Kurz zuvor hatte Spanien im Jahr 1492 die Eroberung Granadas abgeschlossen. Der Fall der Stadt markierte das Ende einer acht Jahrhunderte andauernden Eroberung.
Diese Eroberung stellte nicht nur die absolute Herrschaft des Christentums auf der Iberischen Halbinsel wieder her, sondern ebnete auch den Weg für die nachfolgenden geographischen Entdeckungen.
Ferdinand und Isabella finanzierten 1492 Kolumbus‘ Reise in der Erwartung, neue Handelsrouten zu entdecken. Dieser Plan führte letztendlich zum Erwerb neuer Kolonien und läutete die spanische Kolonialära ein. Die Reisen von Kolumbus bescherten Spanien nicht nur enorme Reichtümer, sie lenkten auch die Aufmerksamkeit Europas auf die reichen Ressourcen Amerikas.
Nach Abschluss der Rückeroberung verlangte Ferdinand von den Mauren, das Christentum anzunehmen, eine Politik, die tiefgreifende Auswirkungen auf die spätere Geschichte hatte. Im Jahr 1502 hob er die Garantie der Religionsfreiheit für die Muslime auf und zwang die Mauren, zum Christentum zu konvertieren.
Ferdinands harte Haltung in religiösen Fragen veränderte die religiöse Struktur Spaniens und vertiefte die sozialen Spaltungen.
Im Krieg mit Frankreich setzte Ferdinand diplomatische und militärische Mittel erfolgreich ein, um die Interessen Spaniens zu wahren. Dabei wurde die Kontrolle über die italienische Halbinsel zu seinem Hauptziel und es gelang ihm schließlich, Neapel zurückzuerobern.
Nach Isabellas Tod im Jahr 1504 versuchte Ferdinand rasch, seine Macht in Kastilien zu erhalten. Obwohl es zu einem Machtkampf kam, gelang es ihm letztlich, die Macht zurückzugewinnen und die Herrschaft über Kastilien wieder aufzunehmen.
In seinem Machtkampf mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohn bewies Ferdinand seine Flexibilität und sein Taktgefühl als Herrscher, wodurch Spanien inmitten der Unruhen relativ stabil blieb.
Die Herrschaft Ferdinands II. markierte nicht nur den Beginn des Goldenen Zeitalters Spaniens, viele seiner politischen Maßnahmen hatten auch einen tiefgreifenden Einfluss auf die zukünftige Entwicklung Spaniens. Sein Enkel Karl I. wurde später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und festigte so die Stellung Spaniens auf der internationalen Bühne.
Unter Ferdinands Herrschaft vereinigte Spanien nicht nur sein Territorium, sondern etablierte nach und nach auch ein starkes zentralisiertes politisches System und eine starke Militärmacht. All dies geschieht jedoch auf Kosten der Rechte einiger gesellschaftlicher Gruppen. Ob sich dies lohnt, bleibt eine Frage, über die Historiker und zukünftige Generationen nachdenken müssen.