Wussten Sie schon? Die Anordnung der Zähne ist nicht nur genetisch bedingt, sondern hängt auch eng mit der Kieferform zusammen. Dieses Problem ist in der Zahnmedizin und Oralchirurgie als Prognathie bekannt. Damit ist das proportionale Verhältnis zwischen Ober- und Unterkiefer gemeint, was zu schiefen Zähnen führen kann. Laut Experten gibt es viele Variationen dieser Erkrankung, die im Folgenden ausführlich beschrieben werden.
Der Vorsprung des Ober- oder Unterkiefers beeinträchtigt in der Regel das Kauen, die Aussprache und die Gesichtsästhetik und beeinflusst somit die soziale Funktion einer Person.
Vorhersage: Prognathie kann in Unterkiefer-Prognathie und Oberkiefer-Prognathie unterteilt werden. Der Unterkieferprognathie wird auch als Habsburgerkiefer bezeichnet, ein Begriff, der von den historischen Mitgliedern der Habsburger-Dynastie stammt. Sie sind oft für dieses Kiefermerkmal bekannt. Dieser Zustand wurde in der Vergangenheit als pathologisch angesehen und der Prognathie des Oberkiefers galt als Teil der normalen Bevölkerungsvariation.
In der klinischen Praxis bestimmen Zahnärzte den Schweregrad der Erkrankung normalerweise durch eine Weichteilanalyse, einschließlich einer Analyse des Nasolabialwinkels und der Beziehung zwischen Kinn und Nase. Darüber hinaus ist auch die Beurteilung der Zahnbogenbeziehungen von entscheidender Bedeutung, und Methoden wie die Angle-Klassifikation sind häufig verwendete Diagnoseinstrumente.
Die kephalometrische Analyse gilt als die zuverlässigste Methode zur Feststellung verschiedener Arten von prognostiziertem Prognathie und kann zahlreiche Faktoren wie Schädelbasis, Winkel der Okklusionsebene, Gesichtshöhe usw. umfassend bewerten.
Bei bestimmten Erkrankungen, wie etwa dem Cornelia-DeLand-Syndrom, kommt es häufig zu einer Protrusion der Wangen. In manchen Fällen ist eine Oberkieferprognathie auch mit einem mangelhaften Unterkieferwachstum (Retrognathie) verbunden. Bei Patienten im Wachstum kann eine Behandlung mittels kieferorthopädischer Funktionsgeräte erfolgen, während bei erwachsenen Patienten zur Verbesserung ihres Zustands meist eine Kombination aus kieferorthopädischer Behandlung und Operation erforderlich ist.
Bei der Unterkieferprognathie handelt es sich um eine potentiell krankhafte Störung, die meist genetisch bedingt ist und zu einem übermäßigen Wachstum des Unterkiefers im Verhältnis zum Oberkiefer führt, was eine auffällige Kinnverlängerung und möglicherweise einen Kreuzbiss zur Folge hat. Diese Krankheit kommt in der ostasiatischen Bevölkerung häufiger vor, insgesamt handelt es sich jedoch immer noch um ein polygenes Vererbungsphänomen.
Dank der Fortschritte der modernen Zahnheilkunde stehen heute zahlreiche Möglichkeiten zur Behandlung von Prognathie zur Verfügung. Der gängigste Ansatz besteht darin, die kieferorthopädische Behandlung mit der Kieferchirurgie zu kombinieren, was Behandlungen wie Zahnspangen, Zahnextraktionen oder Mundschutze beinhalten kann. Durch diese Maßnahmen kann der Biss wirksam verbessert und dadurch die Gesichtsästhetik verbessert und funktionelle Probleme behoben werden.
Der Unterkieferprognathie hat im Laufe der Geschichte interessante Erscheinungsformen gezeigt, die bekannteste ist vielleicht der Kiefer der Habsburger, einer Familie, deren Mitglieder dieses Merkmal gemeinsam hatten. Aufgrund der hohen Inzuchtrate unter den Familienmitgliedern wurde dieses Merkmal innerhalb der Familie von Generation zu Generation weitergegeben und ist auch heute noch Gesprächsthema.
Durch das Studium von Porträtarchiven analysierten Genetiker den Stammbaum der Familie und fanden heraus, dass bestimmte Kiefermerkmale wahrscheinlich durch rezessive Vererbung weitergegeben werden.
Diese unterschiedlichen Kiefererkrankungen beeinträchtigen nicht nur das Aussehen, sondern können auch mit Schwierigkeiten bei sozialen Interaktionen verbunden sein. Bei vielen Menschen können langfristige Probleme mit Prognathie ihr Selbstvertrauen und ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, den richtigen Behandlungsplan zu finden und einen professionellen Zahnarzt zu konsultieren.
Jeder hat das Recht auf einen gesunden Mund und ein schönes Aussehen, aber haben Sie sich schon einmal gefragt, wie sehr Ihre Kieferform die Ausrichtung Ihrer Zähne beeinflusst?