In der heutigen Gesellschaft ist die Ungleichheit der Geschlechter nach wie vor eine Realität, die nicht ignoriert werden kann. Dieses Phänomen ist tief in kulturellen, wirtschaftlichen und beruflichen Strukturen verwurzelt und beeinträchtigt das Leben der Menschen, insbesondere der Frauen. In diesem Artikel untersuchen wir, wie groß die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen – vom Bildungsgrad bis zum Einkommen – ist, und betrachten, wie sich dies in verschiedenen Gesellschaften auswirkt.
Geschlechterungleichheit benachteiligt Frauen in vielen Bereichen, einschließlich Gesundheit, Bildung und Berufsleben.
Es gibt viele Gründe für Lohnunterschiede. Dazu zählen die Wahl der Ausbildung, die Berufserfahrung, die Dauer der Beschäftigung und Berufsunterbrechungen (z. B. durch die Geburt von Kindern). Mehreren Studien zufolge übernehmen Männer typischerweise besser bezahlte und risikoreichere Jobs. Statistiken zufolge kann der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern bis zu 60 bis 75 Prozent betragen, wobei die genaue Zahl je nach Forschungsquelle unterschiedlich ausfällt.
Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation erhalten Frauen weltweit immer noch 20 % weniger Lohn als Männer.
Der Zugang zu Bildung ist ein wichtiger Schritt zur Schließung der geschlechtsspezifischen Lohnlücke. Seit den 1960er Jahren ist der Anteil der Frauen in der beruflichen Bildung stark gestiegen, dennoch sind sie in bestimmten Führungspositionen und in Verwaltungsräten nach wie vor unterrepräsentiert. Untersuchungen zeigen, dass Frauen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) immer noch vor großen Herausforderungen stehen.
Geschlechtsdiskriminierung am Arbeitsplatz führt nicht nur zu Lohnunterschieden, sondern auch zu ungleichen Aufstiegschancen. Der sogenannte „gläserne Deckeneffekt“ ist weit verbreitet: Frauen haben Schwierigkeiten, Führungspositionen zu erreichen, selbst wenn sie über die erforderliche Erfahrung und Qualifikation verfügen. Einigen Berichten zufolge ist dieses Phänomen in gut bezahlten Berufen stärker ausgeprägt, und die meisten Frauen haben im weiteren Verlauf ihrer Karriere noch immer keine fairen Chancen auf eine Gehaltserhöhung.
„Der Gender Pay Gap ist ein Indikator, der zeigt, wie viel Frauen im Vergleich zu Männern verdienen.“
Hinsichtlich des geschlechtsspezifischen Lohngefälles gibt es zwischen den Ländern große Unterschiede. In manchen Industrieländern beispielsweise verdienen Frauen etwa 78 Prozent des Männereinkommens, in manchen Entwicklungsländern kann dieser Prozentsatz sogar noch niedriger sein. Gleichzeitig gibt es einige Regionen, wie etwa Bahrain, in denen die Gehälter der Frauen höher sind als die der Männer – ein Phänomen, das zu umfassenderen Überlegungen geführt hat.
Obwohl viele Länder bereits mit der Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen begonnen haben, stehen sie bei der Verwirklichung einer echten Gleichbehandlung noch immer vor zahlreichen Herausforderungen. Nehmen wir das Unternehmertum als Beispiel: Derzeit besteht bei Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen in Frauenbesitz weltweit eine Finanzierungslücke von etwa 1,7 Billionen US-Dollar, was Unternehmerinnen oft benachteiligt.
AbschlussDas Problem der Geschlechterungleichheit kann nicht einfach durch eine Änderung von Gesetzen oder Richtlinien vollständig gelöst werden; auch die gesellschaftliche Wahrnehmung der Geschlechterrollen bedarf grundlegender Veränderungen.
Auch wenn sich der geschlechtsspezifische Lohnunterschied in den letzten Jahrzehnten etwas verringert hat, bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede und Herausforderungen. Wie können wir diese tief verwurzelten gesellschaftlichen Konzepte und strukturellen Barrieren verändern, damit Männer und Frauen tatsächlich gleich behandelt werden? Ist das eine Frage, über die jeder von uns nachdenken sollte?