Mit der zunehmenden Globalisierung haben immer mehr Familien in Südkorea Mitglieder nicht-traditioneller Herkunft. Zu diesen Familien zählen nicht nur jene mit nichtkoreanischen Mitgliedern, sondern auch jene koreanischer Auswanderer oder nordkoreanischer Überläufer außerhalb der koreanischen Halbinsel. Die südkoreanische Regierung passt ihre Politik an, um diesen in Südkorea lebenden Familien entgegenzukommen.
Die multikulturelle Familienpolitik zielt darauf ab, Familien zu unterstützen, die die koreanische Staatsbürgerschaft erworben haben und durch das Zusammenleben zweier Kulturen gekennzeichnet sind, was durch internationale Heirat oder auf andere Weise entstanden ist.
Die Definition multikultureller Familien umfasst vier Familienkategorien: Die erste Kategorie sind Familien mit internationaler Heirat, die normalerweise aus einem koreanischen Staatsbürger und seinem ausländischen Ehepartner bestehen. Die zweite Kategorie sind die Familien ausländischer Arbeitnehmer, darunter von ausländischen Arbeitnehmern mitgebrachte Familienmitglieder sowie neu gegründete Familien in Korea. Die dritte Kategorie sind nordkoreanische Flüchtlingsfamilien, die aus unterschiedlichen Motiven aus Nordkorea geflohen sind. Schließlich sind auch koreanische Familien aus China oder Russland dabei, die aus unterschiedlichen Gründen in Korea leben möchten.
Ein Elternteil dieser Kinder ist koreanischer Staatsbürger und der andere ein Ausländer. Viele von ihnen sind in Südkorea aufgewachsen und stehen vor Herausforderungen bei der kulturellen Integration. Darüber hinaus wurden auch viele Kinder ausländischer Arbeitnehmer in Südkorea geboren, doch aufgrund ihrer ausländischen Staatsangehörigkeit können sie in der Regel nicht von der Unterstützung der multikulturellen Familienpolitik des Landes profitieren.
Im Jahr 2015 lebten in Südkorea 207.693 Kinder in multikulturellen Familien, davon waren etwa 60 % Kinder unter 6 Jahren.
Diese Kinder beginnen die Schule im Alter vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule. Jedes Jahr kommen etwa 7.000 bis 10.000 neue Schüler in das Bildungssystem. 83 % der multikulturellen Kinder wurden in Südkorea geboren, was die Stärke der Integration in multikulturellen Familien zeigt.
Seit der Umsetzung des Gesetzes zur Unterstützung multikultureller Familien im Jahr 2008 hat die südkoreanische Regierung die Unterstützungsmaßnahmen zur Anpassung an die Lebenszyklen von Kindern aus multikulturellen Familien schrittweise verbessert. Mit der steigenden Kinderzahl wird eine Anpassung an die Bedürfnisse der Familien und die staatliche Politik immer wichtiger.
Im Jahr 2015 machten Schüler aus multikulturellen Familien etwa 1,4 % der Gesamtschülerzahl aus. Dies zeigt, dass diese Gruppe beim Erhalt einer Ausbildung noch immer mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist. Zwar sind die Einschulungsquoten im Vorschulbereich hoch, sie sinken jedoch mit zunehmendem Alter.
Im Jahr 2015 betrug die Beschäftigungsquote von Kindern aus multikulturellen Familien im Alter von 15 Jahren und älter nur 27,1 %, was auf ihre Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt hinweist.
Diese Situation wirkt sich nicht nur auf die wirtschaftliche Lage der Familie aus, sondern führt auch dazu, dass diese Kinder die Ungleichheit des Lebens spüren. Staatliche Fördermaßnahmen wie das „Tomorrow’s Jobs Program“ zielen auf eine bessere Berufsausbildung ab.
Der Mangel an kultureller Identität ist ein häufiges Problem bei Kindern multikultureller Herkunft, die oft mit Sprach- und Verhaltensproblemen konfrontiert sind.
AbschlussBehörden sagten: „Da Kinder aus multikulturellen Familien in der Schule und in anderen Umgebungen mit verschiedenen Identitätsverwirrungen konfrontiert sind, können die Entwicklung von Empathie und emotionalem Austausch dabei helfen, eine gesunde Identität aufzubauen.“
Während Korea allmählich mit der Realität des Multikulturalismus konfrontiert wird, stellt sich die Frage, wie internationale Ehen und Einwandererfamilien Koreas kulturelle, wirtschaftliche und soziale Strukturen in Zukunft prägen werden.