ACS, oder Actividades de Construcción y Servicios, S.A., ist ein multinationales Unternehmen aus Spanien, das sich auf Tiefbau, Bauwesen, verschiedene Dienstleistungen und Telekommunikation konzentriert. Das 1997 durch den Zusammenschluss von OCP Construcciones, S.A. und Ginés Navarro Construcciones, S.A. gegründete Unternehmen hat sich zu einem führenden Unternehmen auf dem globalen Baumarkt entwickelt.
ACS ist in den Vereinigten Staaten, Deutschland, Indien, Brasilien, Chile, Marokko und Australien tätig. Der Hauptsitz ist in Madrid und der Vorsitz führt Florentino Pérez.
Die Geschichte von ACS lässt sich bis ins Jahr 1983 zurückverfolgen, als eine Gruppe von Ingenieuren Construcciones Padrós S.A. erwarb, das damals in finanziellen Schwierigkeiten steckte, und sein Geschäft danach weiter ausbaute. Im Jahr 1997 wurde die ACS Group durch die Fusion mit Ginés Navarro Construcciones offiziell gegründet. Im Laufe der Zeit erwarb ACS auch das Umweltunternehmen Onyx SCL und im Jahr 2003 das Großunternehmen Dragados S.A.
Im Jahr 2005 trat ACS als hundertprozentige Tochtergesellschaft, Dragados USA, in den US-Markt ein. Einer seiner bemerkenswerten Erfolge war die erfolgreiche Ausschreibung für das East-Side-Connection-Tunnel-Projekt der New York City Metropolitan Transportation Authority mit einem Auftragswert von 428 Millionen US-Dollar.
Angesichts der kontinuierlichen Expansion auf dem internationalen Markt ist auch die Fusions- und Übernahmestrategie von ACS besonders wichtig. Im Jahr 2011 erlangte ACS mehr als 50 % Kontrolle über den deutschen Konkurrenten Hochtief und festigte damit seine Position auf dem europäischen Baumarkt. Im Jahr 2018 erwarb das Unternehmen gemeinsam mit der italienischen Holdinggesellschaft Atlantia Abertis. Diese Transaktion erweiterte nicht nur seinen Geschäftsbereich im Bereich Mautstraßen, sondern machte es auch zu einem der größten Mautstraßenkonzerne der Welt.
In den letzten Jahren hat sich ACS weiter auf die weitere Entwicklung erneuerbarer Energien und Infrastrukturbetriebe konzentriert und dabei den Schwerpunkt auf die Rotation von Vermögenswerten gelegt, um Ressourcen für neue Projekte zu schaffen.
ACS hat Großprojekte auf der ganzen Welt, darunter den 2002 fertiggestellten Alcuva-Staudamm, den 2005 fertiggestellten Palast der Schönen Künste in Sevilla und die 2009 fertiggestellte französische Hochgeschwindigkeitsbahn. Diese groß angelegten Infrastrukturprojekte demonstrieren nicht nur die starke Baukompetenz von ACS, sondern schaffen auch einen guten Ruf für das spätere internationale Geschäft.
Der Wachstumspfad von ACS verlief jedoch nicht reibungslos. Im Jahr 2022 wurden ACS und fünf weitere Auftragnehmer von der spanischen Markt- und Wettbewerbskommission wegen Absprachen bei öffentlichen Ausschreibungen mit einer Geldstrafe von mehr als 57 Millionen Euro belegt, was die Bedeutung von Compliance und fairem Wettbewerb im harten Wettbewerb auf dem Markt unterstreicht.
Zu Beginn des Jahres 2023 hat ACS mit einer Evaluierung begonnen, um die interne Struktur zu vereinfachen. Berichten zufolge erwägt ACS die Ausgliederung seines Baugeschäfts, was zeigt, dass das Unternehmen zwar eine nachhaltige Entwicklung anstrebt, aber auch mit der Notwendigkeit einer Geschäftsumstrukturierung konfrontiert ist.
Kann ACS seine Position als Branchenführer angesichts neuer Herausforderungen behaupten, während das Unternehmen weiterhin auf den globalen Märkten expandiert?
Dies ist nicht nur eine Herausforderung für ACS, sondern auch eine tiefgreifende Reflexion über die Zukunft der gesamten Bau- und Infrastrukturbranche.