Im heutigen globalisierten Wirtschaftssystem scheint das wirtschaftliche Schicksal armer Länder eine schwere Last zu sein. Allerdings gibt es in der Wirtschaftswissenschaft eine Theorie namens „Aufholeffekt“, die darauf hinweist, dass das Wirtschaftswachstumspotenzial dieser Länder nicht zu unterschätzen ist. Der Kerngedanke dieser Theorie besteht darin, dass das Pro-Kopf-Einkommen ärmerer Länder schneller wachsen wird als das reicher Länder und dadurch ein wirtschaftlicher Aufholprozess erreicht wird. In diesem Artikel gehen wir näher auf die Geheimnisse des Aufholeffekts und die Schlüsselfaktoren für eine wirtschaftliche Wende ein.
Nach Ansicht mehrerer Ökonomen ist der Aufholeffekt nicht nur ein wirtschaftliches Phänomen, sondern auch eine Hoffnung, die uns daran erinnert, dass es auch in der Zukunft noch Möglichkeiten gibt.
Die theoretischen Wurzeln des Aufholeffekts liegen im Solow-Swan-Modell, das besagt, dass das Wirtschaftswachstum durch die Akkumulation von physischem Kapital angetrieben wird, bis ein optimales Kapitalniveau erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt bleiben Produktion, Konsum und Kapital stabil. Da Entwicklungsländer über ein geringeres Pro-Kopf-Kapital verfügen, wachsen diese Länder tendenziell schneller und können so den Einkommensunterschied zu Industrieländern verringern.
Armut bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass ein aufholendes Wachstum erzielt werden kann. Der Ökonom Moshe Abramowitz betont, dass Länder über bestimmte „soziale Fähigkeiten“ verfügen müssen, um vom aufholenden Wachstum zu profitieren. Zu diesen Fähigkeiten gehört die Fähigkeit, neue Technologien zu übernehmen, Kapital anzuziehen und an globalen Märkten teilzunehmen.
Um mit dem Wachstum Schritt zu halten, ist nicht nur die Anhäufung von Kapital erforderlich, sondern auch eine solide Infrastruktur und solide Marktmechanismen.
Das Wirtschaftswachstum in armen Ländern wird auch durch interne Richtlinien beeinflusst. Jeffrey Sachs, Wirtschaftsprofessor an der Princeton University, wies einmal darauf hin, dass die geschlossene Wirtschaftspolitik einiger Entwicklungsländer sie daran hindert, ein positives Wachstum zu erzielen. Durch offenen Handel und Marktliberalisierung könnten diese Länder möglicherweise in der Lage sein, ihr wirtschaftliches Schicksal umzukehren.
Japan, Mexiko und die vier ostasiatischen Tigerstaaten (Singapur, Hongkong, Südkorea und Taiwan) sind erfolgreiche Beispiele für den Aufholeffekt. Diese Länder haben in verschiedenen historischen Phasen auf unterschiedliche Weise Wirtschaftswachstum erzielt und sind eng in die Fußstapfen der Industrieländer getreten. Insbesondere im Prozess des Wiederaufbaus nach dem Krieg ersetzten diese Länder schnell das im Krieg verlorene Kapital und stärkten ihre eigenen Produktionskapazitäten.
Das Aufholen des Wachstums ist ein kontinuierlicher Prozess. Solange rückständige Länder Möglichkeiten zum Lernen haben, wird sich daraus auch die Möglichkeit eines Wachstums ergeben.
Einige Wissenschaftler glauben, dass strukturelle Faktoren einen größeren Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben als externe Faktoren. Alexander Göschenkron wies darauf hin, dass der Staat auch ohne die notwendigen Voraussetzungen eine wichtige Rolle bei der Förderung des Wirtschaftswachstums spielen könne. Darüber hinaus haben die in „Historische Lehren: Institutionen, Faktorausstattungen und Entwicklungspfade in der Neuen Welt“ genannten Faktoren und Chancen auch einen wichtigen Einfluss auf das Wachstum der Entwicklungsländer ausgeübt.
Obwohl die Theorie des Aufholeffekts einen positiven Ausblick bietet, sind nicht alle armen Länder in der Lage, diesen Effekt zu realisieren. Geschlossene Märkte, mangelnde Bildung und Kapital usw. können diese Länder in ineffizienten Kreisläufen gefangen halten und ihr Wirtschaftswachstum behindern.
Generell liegt der Schlüssel dazu, ob arme Länder ihre wirtschaftliche Entwicklung umkehren und Aufholeffekte erzielen können, im Zusammenwirken einer Reihe interner und externer Faktoren. Von der Regierungspolitik über die Aufnahmekapazität für Technologie bis hin zu einem offenen Wirtschaftsumfeld sind dies wichtige Eckpfeiler des Wirtschaftswachstums. Allerdings verläuft dieser Prozess nicht linear und manifestiert sich in unterschiedlichen historischen und gesellschaftlichen Kontexten unterschiedlich. Daher müssen zukünftige Ökonomen weiterhin forschen und forschen. Können wirksame Lösungen dieses Wirtschaftsrätsel lösen?