Der Start des Satelliten Landsat 1 im Jahr 1972 markierte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Erdbeobachtung in den USA. Als erster Satellit, der speziell für die Erkundung der Erdressourcen entwickelt wurde, ermöglicht sein Multispektralscanner eine beispiellose Sicht für die globale Umweltüberwachung. Diese Innovation erweiterte damals nicht nur unser Verständnis der Erde, sondern schlug auch ein neues Kapitel in der Nutzung satellitengestützter Fernerkundungsressourcen auf.
Vor dem Landsat-Programm startete das US-Innenministerium im Jahr 1966 ein vielschichtiges Satellitenprogramm zur Erforschung der Erdressourcen. Ziel des Projekts ist die Erfassung von Erddaten mittels Fernerkundungstechnologie. Im Laufe der folgenden Jahre wurde trotz Finanzierungsbeschränkungen eine Machbarkeitsstudie für einen Erdressourcentechnologie-Satelliten fertiggestellt.
Landsat 1, dessen Formfaktor von General Electric entwickelt wurde, operiert in einer sonnensynchronen Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 915 Kilometern, um verschiedene Arten von Informationen über die Erde und ihre Umwelt zu sammeln.
Die Hauptabmessungen des Satelliten betragen 3 Meter Höhe und 1,5 Meter Durchmesser. Er ist mit zwei einziehbaren Solarmodulen ausgestattet und wiegt 953 Kilogramm. Seine Montierung kann die Lage des Satelliten mit einer Fehlerquote von höchstens 0,7 Grad halten, was für eine genaue Bildaufnahme entscheidend ist.
Landsat 1 ist mit zwei Sensoren ausgestattet: Return Beam Vidicon (RBV) und Multispectral Scanner (MSS). RBV ist für die Aufnahme von Bildern im sichtbaren Licht und im Nahinfrarotbereich verantwortlich, während MSS für die Erfassung multispektraler Bilder des Bodens zuständig ist.
„MSS wurde als das führende Bilderfassungsgerät anerkannt, das das Potenzial der satellitengestützten Fernerkundung revolutionierte.“
Landsat 1 wurde am 23. Juli 1972 vom Luftwaffenstützpunkt Vandenberg in Kalifornien aus mit dem ursprünglichen Ziel gestartet, die Erde zu erforschen und zu überwachen. In den folgenden Tagen setzte Landsat 1 seine Beobachtungen fort und übermittelte bis 1974 über 100.000 Bilder, die mehr als 75 % der Erdoberfläche abdeckten.
Während seines Einsatzes entdeckte Landsat 1 eine kleine versteckte Insel 20 Kilometer vor der Küste Ostkanadas. Diese unbewohnte Insel erhielt 1976 den offiziellen Namen Landsat Island und wurde damit zu einem Paradebeispiel für die Entdeckung neuer Satelliten in der Geschichte. Diese Entdeckung erinnert uns daran, dass die Satellitentechnologie verborgene Winkel der Erde enthüllen und unser bisheriges Verständnis verändern kann.
„Daten sind wie Segeln auf dem Meer, und Satelliten sind wie Leuchttürme, die die Richtung weisen.“
Während seines Betriebs lieferte das MSS von Landsat 1 mehr als 300.000 Bilder, die in der Vegetationsindexforschung und anderen umweltwissenschaftlichen Projekten häufig verwendet wurden. Dieser Schritt hat weitreichende Auswirkungen auf die weltweite Forschung zur Pflanzenumwelt. Die NASA arbeitet mit 300 Forschern zusammen, um den Beitrag der Daten zur Umweltwissenschaft zu bewerten.
„Landsat 1 ist nicht nur ein Satellit, sondern ein Fenster zur Erkundung der Erde.“
Nach vielen Betriebsjahren wurde Landsat 1 1978 außer Dienst gestellt und läutete damit eine neue Ära in der Entwicklung von Erdbeobachtungssatelliten ein. Ihre Bilddaten dokumentieren nicht nur die Veränderungen der Erde, sondern dienen auch als Grundlage für spätere Satellitenforschungen. Dies erinnert uns daran, wie der technologische Fortschritt unser Verständnis dieses Planeten beeinflusst. Welche unbekannten Welten warten in Zukunft darauf, von uns erforscht und entdeckt zu werden?