Mit der Entwicklung der Psychologie hat auch die Charaktererstellung in literarischen Werken erhebliche Veränderungen erfahren. Die Psychologie verändert nicht nur unser Verständnis des menschlichen Verhaltens, sie beeinflusst auch die Art und Weise, wie Autoren Figuren erschaffen und entwickeln und vertieft dadurch das Einfühlungsvermögen und Verständnis der Leser für die Figuren. In diesem Artikel untersuchen wir, welchen Einfluss die Psychologie auf die Bildung und Entwicklung literarischer Figuren hat und wie diese Figuren in unterschiedlichen Erzählkontexten ihre Komplexität offenbaren.
In der Literatur erfolgt die Charakterbildung oft sowohl konkret als auch abstrakt. Durch eine direkte Charakterbeschreibung kann der Autor die grundlegenden Persönlichkeitsmerkmale des Charakters deutlich vermitteln. Beispielsweise verwendet ein pessimistischer Charakter möglicherweise häufig negative Sprache. Im Gegensatz dazu macht die indirekte Charakterdarstellung die Persönlichkeit des Charakters vielfältiger. Diese Methode ermöglicht es den Lesern, selbst Rückschlüsse zu ziehen und Assoziationen zu knüpfen, wodurch ein tieferer Eindruck und eine emotionale Resonanz entstehen.Die Rollenerfüllung kann direkt oder indirekt erfolgen. Bei einer direkten Beschreibung erklärt der Autor dem Leser explizit die Charaktereigenschaften der Figur, während bei einer indirekten Beschreibung der Leser die Persönlichkeit der Figur anhand ihrer Handlungen, Dialoge oder ihres Aussehens erschließen muss.
Die Verwendung dieser Archetypen hilft den Entwicklern, den Charakteren in unterschiedlichen Kontexten Tiefe und Komplexität zu verleihen. Das Bild eines Helden ist beispielsweise nicht mehr nur ein Krieger im traditionellen Sinn; es kann sich um eine Figur handeln, die mit ihrer inneren Welt kämpft, oder um einen gewöhnlichen Menschen, der sich den Herausforderungen der modernen Gesellschaft stellt.Zu Jungs zwölf Archetypen gehören: Der Unschuldige, das Waisenkind, der Held, der Betreuer, der Entdecker, der Rebell, der Liebhaber, der Schöpfer, der Clown, der Weise, der Magier und der Herrscher.
Eine gelungene Figur sollte über eine eigene, unverwechselbare Stimme verfügen, sodass sich die Leser durch die Dialoge leicht mit der Figur identifizieren können. Auch die Charaktere werden dadurch lebendiger und die Aufmerksamkeit des Lesers wird geweckt. Beispielsweise wird ein introvertierter Charakter eher zu einer formelleren Sprache tendieren, während ein extrovertierter Charakter eher locker daherkommt.Ton und Worte einer Figur sind nicht nur ein Mittel, um die Handlung voranzutreiben, sondern auch ein Fenster in ihre innere Welt.