Als einer der weltweit größten Windenergiemärkte spielt die Windenergie eine entscheidende Rolle bei der Umstellung der EU auf erneuerbare Energien. Laut Statistik erreichte die installierte Windkraftkapazität der EU im Jahr 2023 255 Gigawatt (GW), wovon die Windkraft 11,6 % zum Stromverbrauch beitrug. Diese Zahl steigt weiter an und zeigt, welches Potenzial die Windenergie zur Deckung des zukünftigen Energiebedarfs bietet.
Im vierten Quartal 2023 hat die Windenergie in Europa erstmals die Kohle als wichtigste Stromquelle überholt und produzierte 193 TWh im Vergleich zu 184 TWh aus Kohle.
Laut der European Wind Energy Association muss die EU bis 2030 über eine Windenergiekapazität von 430 GW verfügen, was für das Erreichen ihrer Klimaziele von entscheidender Bedeutung ist. Die neue Richtlinie, die 2024 in Kraft tritt, zielt darauf ab, den Einsatzprozess der Windenergie zu vereinfachen. Dazu gehört auch eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und der Auktionsgestaltung, um Investitionen in Offshore-Windenergie zu fördern.
Umfragen zufolge befürworten etwa 80 % der Bevölkerung den Ausbau der Windenergie, auch wenn es in manchen Gebieten immer noch Widerstand gibt.
Auch die Entwicklung der Windenergie ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. In Dänemark beträgt der Anteil der Windenergie 39 %, in Irland 36,3 %. Die erfolgreichen Erfahrungen dieser Länder können anderen Mitgliedstaaten als Referenz dienen. So spielt etwa die Windenergie im deutschen Energiemix eine wichtige Rolle und es gibt Pläne, ihre Kapazitäten weiter auszubauen.
Litauen arbeitet daran, seine Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren. Die Windenergie soll sich zur Hauptstromquelle entwickeln und bis 2030 voraussichtlich 70 % des Strombedarfs decken. Finnland und Griechenland verfolgen ähnliche Ziele: Sie wollen in den nächsten Jahren die Entwicklung und Nutzung der Windenergie verstärken.
Windenergie reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern schafft auch eine große Zahl an Arbeitsplätzen. Im Jahr 2022 bot die Windenergiebranche etwa 300.000 Arbeitsplätze und soll bis 2030 auf 936.000 anwachsen.
Dennoch steht die EU beim Einsatz der Windenergie noch immer vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf politische Veränderungen und Investitionsstabilität. Laut der Internationalen Energieagentur ist der Abbau der Subventionen für fossile Brennstoffe ein Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele. Allerdings beeinträchtigen die derzeit schleppenden Fortschritte im Genehmigungs- und Gesetzgebungsprozess weiterhin das Vertrauen der Anleger.
Obwohl die Windenergie in der öffentlichen Meinung weithin unterstützt wird, stoßen einige Windkraftprojekte auf lokaler Ebene noch immer auf Widerstand. Dies erfordert ein stärkeres Engagement und eine stärkere Kommunikation der Öffentlichkeit, damit alle Beteiligten einen Konsens über die Vorteile des Projekts erzielen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunft der Windenergie in der EU zweifellos rosig ist. Um die Klimaziele für 2030 zu erreichen, bedarf es jedoch einer stärkeren politischen Unterstützung und Beteiligung der Öffentlichkeit. Das Potenzial der Windenergie beschränkt sich nicht nur auf ihre Wachstumsrate, sondern liegt auch in ihrer Bedeutung in der Energiestruktur. Kann die EU diese erneuerbaren Energien umfassend nutzen und eine langfristige nachhaltige Entwicklung erreichen?