Die Stadienbestimmung des Krebses ist ein entscheidender Prozess, um zu bestimmen, wie weit der Krebs gewachsen und sich ausgebreitet hat. Traditionell wird Krebs in vier Stadien unterteilt: I, II, III und IV, wobei Stadium I typischerweise einen isolierten Tumor darstellt und Stadium IV bedeutet, dass der Krebs sich auf andere Stellen ausgebreitet hat. In diesem Stadium wird die Größe des Tumors berücksichtigt, ob er in benachbarte Organe eingedrungen ist, in wie viele regionale Lymphknoten er sich ausgebreitet hat und ob er an weiter entfernten Stellen aufgetreten ist. Es klingt einfach, aber eine genaue Stadienbestimmung ist für die Bestimmung der geeigneten Behandlung von entscheidender Bedeutung.
Das System zur Stadieneinteilung von Krebs wird häufig als TNM-System bezeichnet, wobei T für Tumorgröße, N für Lymphknotenstatus und M für Metastasierung steht. Dieses System wird für die meisten Krebsarten verwendet, jedoch nicht für Hirntumore und hämatologische Malignome.
Das klinische Stadium basiert auf allen Informationen vor der Operation, während das pathologische Stadium zusätzliche Informationen sind, die nach der Operation bei der Untersuchung des entfernten Tumors gewonnen werden.
Der Unterschied zwischen der pathologischen und klinischen Stadieneinteilung spiegelt jedoch häufig die Komplexität der Diagnose wider. Die pathologische Stadienbestimmung erfolgt durch die Untersuchung des Tumors unter dem Mikroskop durch einen Pathologen. Technisch ist dieser Vorgang nicht einfach, da sowohl die visuelle Erkennung als auch die zufällige Probenentnahme zu einer falschen Identifizierung von Tumoren führen können. Insbesondere bei der Untersuchung von Lymphknoten kann es vorkommen, dass bei der Probenentnahme einige Krebszellen nicht erkannt werden, was zu einer falschen Stadienbestimmung und anschließenden Behandlungsergebnissen führt.
In jüngster Zeit entwickeln Forscher hochsensible Staging-Methoden. Durch molekulare Screeningtechniken, wie zum Beispiel die Verwendung von RT-PCR zum Nachweis von GCC, einer mRNA, die nur in Darmepithelzellen vorkommt, kann die Ausbreitung eines Tumors auf andere Stellen effektiv identifiziert werden.
Dieser Test kann die Unterschätzung des Zustands erheblich reduzieren und Ärzten helfen, präzisere Behandlungsentscheidungen zu treffen.
Die Forscher hoffen, dass diese Technologie nicht nur auf Darmtumoren angewendet werden kann, sondern auch auf die Proteinerkennung in anderen spezifischen Geweben ausgeweitet werden kann, um die Genauigkeit und Sensibilität der Krebsstadienbestimmung weiter zu verbessern.
Obwohl die aktuellen Stadiensysteme bestimmten Einschränkungen unterliegen, verfügen verschiedene Systeme dennoch über bestimmte Referenzwerte für unterschiedliche Krebsarten wie Brustkrebs und Lungenkrebs. Für manche Krebsarten, wie etwa Hirntumore, gibt es jedoch kein einheitliches Staging-System; die Klassifizierung erfolgt stattdessen nach dem Grad des Tumors. Aufgrund dieser Komplexität stehen Ärzte bei der Behandlung verschiedener Krebsarten vor zahlreichen Herausforderungen.
AbschlussMit dem technischen Fortschritt und der Entwicklung neuer Screening-Methoden werden die Diagnose und Behandlung von Krebs immer präziser. Kann eine präzisere Krebsstadienbestimmung durch molekulares Screening in Zukunft tatsächlich die Prognose der Patienten verbessern?