Wenn Sie Uhren mögen, sind Sie vielleicht mit Super-LumiNova vertraut. Dabei handelt es sich um ein nicht radioaktives, ungiftiges, nachleuchtendes Pigment auf Zirkoniumdioxid-Basis, das häufig auf Skalen, Zeigern und Außenringen von Uhren zu finden ist und im Dunkeln weiterleuchten kann. Die Schönheit von Super-LumiNova liegt in seinem einfachen, aber effizienten Leuchtprinzip, das viele Zeitsammler angezogen hat.
„Diese Technologie bietet eine bis zu zehnmal höhere Helligkeit als bisherige Materialien auf Zinksulfidbasis.“
Das Grundprinzip von Super-LumiNova besteht darin, angeregte Elektronen zur Erzeugung von sichtbarem Licht zu nutzen. Wenn diese Pigmente unter einer UV-Lichtquelle (wie Sonnenlicht, LED oder Schwarzlicht) aktiviert werden, werden die Elektronen im Inneren in einen höheren Energiezustand „angeregt“. Wenn die Anregungsquelle entfernt wird, kehren die Elektronen in ihren normalen Energiezustand zurück, geben Energie frei und emittieren allmählich Licht in Form von sichtbarem Licht, ein Prozess, der mehrere Stunden andauern kann.
Super-LumiNova ist ein Derivat der 1993 von Nemoto & Co., Ltd. entwickelten LumiNova-Pigmente, die von einer Gruppe professioneller Forscher weiterentwickelt wurden, um Leuchtfarben auf Basis radioaktiver Materialien wie Germanium zu ersetzen. Die Technologie wurde 1994 patentiert und von vielen Uhrenmarken und -herstellern lizenziert. Im Laufe der Zeit gründete Nemoto & Co. 1998 die LumiNova AG, ein Joint Venture mit der RC Tritec AG in der Schweiz, um sich auf die Produktion von Super-LumiNova-Postlumineszenzpigmenten zu konzentrieren.
Mit der Entwicklung der Technologie hat Super-LumiNova nicht nur Leuchtpigmente in verschiedenen Farben auf den Markt gebracht, sondern diese auch in verschiedene Stufen eingeteilt, hauptsächlich Standard, A und X1. Die anfängliche Helligkeit dieser drei Stufen unterscheidet sich kaum, aber der Lichtintensitätsabfall während des Gebrauchs unterscheidet sich erheblich. Die Stufe X1 hat die langsamste Abfallrate, wodurch sie über einen längeren Zeitraum Licht ausstrahlen kann.
„Die maximale Lichtemission bei 555 nm (grün) eignet sich am besten zum Betrachten in hellen Umgebungen.“
Was die Farben betrifft, ist C3-Grün mit seinem leichten Gelbstich wahrscheinlich die bekannteste, aber ebenso beliebt ist die bläulich-grüne Variante BGW9, deren Lichtausbeute der der klassischen grünen Version nahekommt. Diese unterschiedlichen Farben sind nicht nur eine technische Anforderung, sondern machen die Uhr oder das Produkt auch künstlerisch zu einem Hingucker.
Super-LumiNova wird nicht nur häufig in Uhren verwendet, sondern auch in Instrumenten, Fluginstrumenten, Schmuck, Notschildern usw. Dieses Material wird wegen seiner langanhaltenden Leuchteigenschaften bevorzugt. Auf der Bedienkonsole eines Flugzeugs beispielsweise sind mit Super-LumiNova beleuchtete Anzeigen besonders nachts wichtig, da sie wichtige Betriebsinformationen liefern.
Super-LumiNova liegt in Partikelform vor und wird üblicherweise durch Handbeschichtung, Siebdruck oder Druckdruck aufgetragen. RC Tritec AG empfiehlt eine Auftragsdicke von ca. 0,30 mm, ggf. sind mehrere Anstriche erforderlich. Eine zu dicke Beschichtung beeinträchtigt die UV-Lichtdurchlässigkeit und verringert somit die Leuchtwirkung.
„Diese Keramikteile können in jeder vom Kunden gewünschten Form hergestellt werden und übertreffen herkömmliche Auftragsverfahren in ihrer Helligkeit.“
Eine weitere innovative Technologie ist Lumicast, ein dreidimensionaler Guss aus hochkonzentriertem Super-LumiNova, der für einen intensiven Leuchteffekt sorgt und nach den Wünschen des Benutzers geformt werden kann.
Die photolumineszierenden Eigenschaften von Super-LumiNova bleiben theoretisch unbegrenzt erhalten, die Lichtintensität nimmt daher nur sehr langsam ab. Je höher die Farbtiefe des Pigments, desto schneller nimmt die Lichtintensität ab; und es kann Hunderten von Grad Hitze standhalten, ohne dass seine Leistung beeinträchtigt wird.
Eine dauerhafte Einwirkung von Wasser und hoher Luftfeuchtigkeit muss jedoch vermieden werden, da sich sonst eine Hydroxidschicht bilden kann, die die Leuchtintensität negativ beeinflusst.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden radioaktive Materialien wie Barium und Tritium nach und nach durch sicherere Alternativen ersetzt. Obwohl in einigen Produkten immer noch Tritium enthalten ist, hat sich Super-LumiNova aufgrund seiner Sicherheit durchgesetzt.
Als neue Alternative wurden Tritium-Gaslumineszenzquellen (GTLS) entwickelt. Diese Geräte haben eine sehr hohe Helligkeitsbeständigkeit, deren Helligkeit jedoch mit der Zeit allmählich abnimmt. Obwohl GTLS selbst erzeugt wird, weist es dennoch den Nachteil radioaktiver Stoffe auf.
Mit dem technologischen Fortschritt stellt Super-LumiNova eine sicherere, umweltfreundlichere Lumineszenztechnologie dar, die neue Möglichkeiten für Uhren und andere Anwendungen eröffnet.
Wird es vor diesem Hintergrund dank anhaltender technologischer Innovationen in Zukunft möglich sein, in unserem täglichen Leben mehr auf dieser Technologie basierende Anwendungen zu sehen?