Laut einem Bericht des Pew Research Center ist diese religiöse Gruppe angesichts des Wachstums der globalen muslimischen Bevölkerung mittlerweile die zweitgrößte Religion der Welt geworden – und ihre Wachstumsrate ist erstaunlich. Im Jahr 2020 wird die weltweite muslimische Bevölkerung etwa 1,9 Milliarden Menschen umfassen und diese Zahl wird Prognosen zufolge bis 2060 auf rund 3 Milliarden ansteigen. Dieses Wachstum ist vor allem auf die hohen Geburtenraten und den weltweiten Trend zur Annahme und Konvertierung zum Islam zurückzuführen.
Anders als bei den meisten Religionen beschränkt sich das Wachstum der muslimischen Gemeinschaft nicht auf die Geburtenrate, sondern umfasst auch die Zunahme religiöser Konversionen.
Die muslimische Gesellschaft ist grob in zwei Hauptzweige unterteilt: Sunniten (etwa 87–90 %) und Schiiten (etwa 10–13 %). Die meisten Schiiten leben in Ländern wie Iran, Aserbaidschan, Bahrain und Irak. Den statistischen Angaben zufolge ist Südasien das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung; ein Drittel aller Muslime weltweit kommt von hier. Der größte Anteil kommt aus Indien, einem Land mit nichtmuslimischer Bevölkerungsmehrheit und über 200 Millionen Muslimen.
Südasien verfügt weltweit über die größte Zahl muslimischer Länder und der Einfluss der Muslime in Südostasien und Nordafrika nimmt allmählich zu.
In der Region Naher Osten und Nordafrika (MENA) ist der Islam in allen Ländern außer Israel die vorherrschende Religion. Berichten zufolge ist Indonesien das Land mit der größten Zahl an Muslimen weltweit; ihr Anteil beträgt etwa 13 % der gesamten muslimischen Weltbevölkerung. Auch in den Ländern des Malaiischen Archipels wie Indonesien und Malaysia stellen die Muslime die Mehrheit.
Die Herausforderungen, vor denen der Islam steht, sind nicht nur das Problem des Bevölkerungswachstums, sondern auch die Spaltungen innerhalb der Religion. Berichten zufolge sind 87-90 % der Muslime Sunniten, der Rest überwiegend Schiiten. Das Verhältnis zwischen den beiden war schon immer ein wichtiges Thema in der Entwicklung des Islam.
Weltweit ist die Kluft zwischen Sunniten und Schiiten oft Ausdruck politischer und kultureller Dynamiken und hat in manchen Regionen zu Konflikten geführt.
Laut den neuesten Prognosen des Pew Research Center wird das Wachstum der muslimischen Bevölkerung weltweit auch künftig stark bleiben. Der Bericht besagt, dass der Anteil der Muslime an der Weltbevölkerung bis 2030 voraussichtlich etwa 26,3 Prozent betragen wird. Dieses Wachstumsmuster wird sich in Zukunft fortsetzen, da muslimische Familien tendenziell mehr Kinder haben, der Anteil junger Leute höher ist und die medizinische Versorgung besser ist.
Der Rückgang der Kindersterblichkeit und die steigende Lebenserwartung in muslimischen Ländern werden das Wachstum der muslimischen Bevölkerung weiter vorantreiben, da sich die Lebensqualität verbessert.
Allerdings war dieses Wachstum nicht auf alle Regionen gleichmäßig verteilt. Während in Teilen Asiens und des Nahen Ostens mit sinkenden Geburtenraten zu rechnen ist, wird im Nahen Osten und in Afrika mit einem weiteren Wachstum der muslimischen Bevölkerung gerechnet. Darüber hinaus wird erwartet, dass Pakistan bis 2030 das Land mit der größten Zahl an Muslimen sein wird.
Auch in Europa und Amerika wächst der muslimische Einfluss. Bis 2030 wird die muslimische Bevölkerung Europas voraussichtlich 8 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, wobei ein Großteil dieses Wachstums auf Einwanderung zurückzuführen sein wird. Auch in Kanada und den USA dürfte die muslimische Bevölkerung künftig zunehmen.
Das schnelle Wachstum der Muslime und ihre Interaktion mit anderen Religionen werden in der zukünftigen globalen Kultur eine wichtige Rolle spielen.
Wie werden islamische Ideen, Kultur und Denkweise angesichts des Wachstums der muslimischen Weltbevölkerung die zukünftige soziale Landschaft beeinflussen und prägen?