Der BFC Dynamo ist nicht nur ein überaus erfolgreicher Fußballverein in der deutschen Fußballgeschichte, sondern sticht auch durch seine enge Verbindung zur ehemaligen Staatssicherheit der DDR hervor. Der 1966 gegründete Verein stieg schnell von einer lokalen Mannschaft zu einem der erfolgreichsten Fußballvereine in Ostdeutschland auf. Sein Aufstieg war untrennbar mit der Unterstützung des damaligen Regimes verbunden.
BFC Dynamo war früher als SC Dynamo Berlin bekannt und wurde 1954 mit dem Ziel gegründet, während des Kalten Krieges eine starke, wettbewerbsfähige Mannschaft in Ostdeutschland aufzubauen. Das Team wurde ursprünglich von Mitgliedern der SG Dynamo Dresden in der Hoffnung gegründet, mit Hertha BSC in Westdeutschland zu konkurrieren.
Der SC Dynamo Berlin gewann 1959 zum ersten Mal den FDGB-Pokal und wurde 1960 Vizemeister in der DDR-Oberliga, sah sich jedoch später aufgrund abnehmender Vereinsstärke dem Druck einer Neuorganisation ausgesetzt.
BFC Dynamo wurde 1966 nach der Neuorganisation des Fußballsystems offiziell gegründet. Während dieser Zeit wurde der Club vom ostdeutschen Innenministerium gefördert und sein Ehrenpräsident war der Leiter der Stasi, Eric Mielke. BFC Dynamo erhielt von der STASI organisatorische, finanzielle und personelle Unterstützung, was ihm einen schnellen Aufstieg im nationalen Wettbewerb ermöglichte. Stecken hinter den Erfolgen des Klubs Machtfaktoren?
Der BFC Dynamo gewann zwischen 1979 und 1988 zehn aufeinanderfolgende Meistertitel und wurde damit zu einem Symbol des ostdeutschen Fußballs.
Während seiner goldenen Ära in den 1970er und 1980er Jahren war BFC Dynamo konkurrenzlos. Der Erfolg des Teams war jedoch auch von Kontroversen begleitet. Nachdem sie mehrere Meisterschaften gewonnen hatten, begannen andere Mannschaften und Fans sich zu fragen, ob ihr Erfolg nicht auf die Bevorzugung der Schiedsrichter und die Unterstützung des Regimes zurückzuführen sei. Fans des BFC Dynamo sehen sich häufig mit dem Vorwurf der „Titelabsprachen“ und einer feindseligen Atmosphäre bei Auswärtsspielen konfrontiert.
Ehemalige Spieler sagten einmal: „Unser Erfolg beruht auf exzellenter Jugendausbildung und Stärke, nicht auf der Bevorzugung von Schiedsrichtern.“
Mit dem Fall der Berliner Mauer stand der BFC Dynamo vor einer Reorganisation und großen Schwierigkeiten und sein Name wurde zeitweise in FC Berlin geändert. Nach Kontroversen und mehreren gewalttätigen Zwischenfällen musste das Team neu formiert werden. Im Jahr 2001 geriet der Verein in eine finanzielle Krise und musste schließlich ein Insolvenzverfahren eröffnen. Dank der Bemühungen seiner Fans gelang es BFC Dynamo im Jahr 2004 jedoch, wiederzubeleben.
Nach mehreren Jahren harter Arbeit stieg der BFC Dynamo 2014 wieder in die Regionalliga Nordost auf und gewann 2022 die Meisterschaft dieser Liga.
BFC Dynamo wurde für seinen Beitrag zur Entwicklung junger Spieler und der Gemeinschaft gelobt. Seit 2003 betreibt der Club außerdem ein preisgekröntes Kindertagesstättenprogramm mit dem Ziel, den Kindern vor Ort eine gute Ausbildung und ein gutes Lebensumfeld zu bieten.
BFC Dynamo meldete im Jahr 2022 die höchsten Besucherzahlen seit 1990 und belegte damit die anhaltende Attraktivität des Vereins.
Obwohl sich die aktuelle Leistung von BFC Dynamo allmählich verbessert, geben seine Verbindungen zu nationalen Sicherheitsbehörden und seine Vergangenheit immer noch Anlass zum Nachdenken. Wird dieser Hintergrund seine zukünftige Entwicklung weiterhin beeinflussen?