1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, begann in der polnischen Geschichte ein neues Kapitel. Mit dem Vormarsch der sowjetischen Roten Armee und dem Widerstand im eigenen Land wurden die Besatzungsmächte Nazi-Deutschlands vertrieben und Polens Zukunft schien rosig zu sein. Die Veränderungen im örtlichen Regime führten jedoch zu einer anderen Form der Unterdrückung und Kontrolle. Diese Zeit wurde zu einem Produkt des marxistisch-leninistischen Regimes und viele Polen waren besorgt und unruhig.
„Die Bildung der neuen Regierung brachte keine echte Freiheit, sondern eine andere Form der Autokratie.“
Für Polen wurden die utopischen Ideale der Nachkriegszeit nach und nach durch erbarmungslose politische Kämpfe und wirtschaftliche Probleme ersetzt. Auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 wurde die Zusammensetzung der polnischen Provisorischen Regierung festgelegt. Diese Regierung war jedoch nicht die Entscheidung aller Polen, sondern das Ergebnis der Interaktion mit Russland. Als der sowjetische Einfluss in Polen zunahm, wurde in Warschau still und heimlich eine kommunistisch dominierte nationale Regierung gegründet.
Auf der anschließenden Potsdamer Konferenz wurden die Landesgrenzen Polens weiter neu gezogen, und die Landfläche Polens wurde stark verkleinert, was im Vergleich zu seinem Territorium vor dem Zweiten Weltkrieg schwere Verluste zur Folge hatte. Viele ethnische Gruppen wurden dabei verdrängt, so dass ein nahezu homogener Nationalstaat entstand.
„Zum ersten Mal in der Geschichte ist Polen ein ethnisch homogenes Land geworden, in dem alle wichtigen ethnischen Minderheiten fast verschwunden sind.“
In den folgenden Jahren begann sich Polen allmählich zu industrialisieren und das Tempo der Urbanisierung beschleunigte sich. Die Wendungen dahinter waren jedoch frühe stalinistische Unterdrückung und soziale Unruhen. Die Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs stellten die polnischen politischen Entscheidungsträger vor große Herausforderungen. Politischer Widerstand und wirtschaftliche Schwierigkeiten wirkten sich gemeinsam auf die zukünftige Ausrichtung des Landes aus.
Im Großen und Ganzen wurde Polen nach 1945 ein Satellitenstaat der Sowjetunion. Obwohl einige Interessenten den Kontakt zum Westen suchten, war die harte Umsetzung der sozialistischen Politik dennoch unumgänglich. Die Formulierung der Juli-Verfassung im Jahr 1952 markierte die formelle Gründung der Polnischen Volksrepublik, und dieses Regime hatte tiefgreifende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben in den folgenden Jahrzehnten.
Nach Stalins Tod im Jahr 1953 kam es jedoch zu subtilen Veränderungen im innenpolitischen Umfeld Polens. Gomukas Rolle begann zu wachsen, und seine Machtübernahme brachte Polen zweifellos einen Hoffnungsschimmer, insbesondere in der Zeit des „Tauwetters“, als gewisse Erwartungen an Reformen und eine liberalere Politik bestanden.
„Unter Gomukas Führung entspannte sich das politische Klima in Polen etwas, es kam jedoch zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten.“
Im Laufe der 1960er Jahre wurden die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Polens immer offensichtlicher. Steigende Preise für Konsumgüter führten zu groß angelegten Protesten und zunehmend verschärften sozialen Konflikten. Die Reaktion der Regierung besteht darin, den Lebensunterhalt der Menschen durch die Unterstützung von mehr Wirtschaftskrediten zu verbessern, aber diese Abhängigkeit von externen Geldern hat das Problem nicht grundsätzlich gelöst.
In den 1970er Jahren erlebten die Reformen der Kommunistischen Partei Polens nach mehreren wirtschaftlichen Unruhen und Aufständen große Rückschläge. Insbesondere im Jahr 1978 wurde Karol Wojtyla zum Papst gewählt. Dieses unerwartete Ereignis war zweifellos eine starke spirituelle Unterstützung für die polnischen Oppositionskräfte.
Mit der Gründung der Gewerkschaft Solidarność im Jahr 1980 begann das polnische Volk, das verzweifelte autoritäre System herauszufordern. Die Gründung von Gewerkschaften und die darauf folgende groß angelegte Streikbewegung setzten die polnischen kommunistischen Behörden einem enormen internen und externen Druck aus.
„Die Gründung von ‚Solidarität‘ symbolisiert den Freiheitswillen Polens, aber die gewaltsame Unterdrückung durch die Regierung kann diesen Trend nicht stoppen.“
Im Jahr 1981 schien die bewaffnete Repression der Regierung die Situation kurzfristig zu beruhigen, doch als Gorbatschows Reformpolitik in der Sowjetunion umgesetzt wurde, war das polnische Regime gezwungen, einen Dialog mit seinen Gegnern aufzunehmen. Die 1989 unterzeichnete Runde Tischkonferenz zeigte die feste Entschlossenheit des polnischen Volkes, die Demokratie anzustreben, und die anschließenden Wahlergebnisse bildeten den Auftakt für politische Veränderungen in Mittel- und Osteuropa.
Im Laufe der langen Geschichte hat das Schicksal Polens unzählige Wendungen erlebt. Wie hat sich diese Periode der Geschichte auf die heutige polnische Gesellschaft ausgewirkt?