Am 12. Juni 1987 hielt US-Präsident Ronald Reagan am Brandenburger Tor in Berlin eine berühmte Rede, deren zentraler Satz lautete: „Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!“ Dieser Satz wurde nicht nur zum Symbol des Kalten Krieges , sondern beeinflusste in den folgenden Jahren auch allmählich das Weltbild. Dieser Aufruf richtete sich nicht nur an den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow, sondern berührte auch die Herzen von Millionen Menschen, die nach Freiheit strebten. Die Rede hat tiefe Spuren in der Geschichte hinterlassen und ihre Folgen sind auch heute noch Anlass zum Nachdenken.
Die Aussage „Reißen Sie diese Mauer nieder“ war nicht das erste Mal, dass Reagan seine Ansichten zur Berliner Mauer äußerte. Seit ihrem Bau im Jahr 1961 symbolisiert die Berliner Mauer die Spannungen zwischen Ost und West. Als Reagan 1982 zum ersten Mal die Mauer in Westberlin erwähnte, fragte er die sowjetischen Führer unverblümt: „Warum steht diese Mauer dort?“ 1986 antwortete Reagan auf die Frage einer Zeitung, wann die Mauer abgerissen werden könne: „Ich rufe fordert die Verantwortlichen auf, es sofort abzureißen.“
„Ich frage mich, ob sie sich jemals gefragt haben: Wenn es die Regierung gäbe, die sie anstreben, wer könnte dann tun, was sie tun?“
Am 12. Juni 1987 betrat Reagan unter schwerem Schutz die Bühne und sah Tausenden von Menschen entgegen, vor allem aber der Mauer, die vor seinen Augen Familien auseinandergerissen und Träume zerstört hatte. In seiner Rede betonte er die Verbindung von Freiheit und Sicherheit. Er forderte Gorbatschow auf, die Tore zu öffnen und die Mauern niederzureißen:
„Wir begrüßen Wandel und Offenheit, weil wir glauben, dass Freiheit und Sicherheit untrennbar miteinander verbunden sind und dass die Förderung menschlicher Freiheit die Sache des Weltfriedens nur stärken kann.“
Die Rede fand damals in den Medien keine große Beachtung, wurde jedoch zu einem der Katalysatoren für das Ende des Kalten Krieges. Reagans Worte fanden erst Beachtung, als 1989 die Berliner Mauer fiel. Die kommunistischen Führer Ostdeutschlands reagierten gleichgültig und taten die Rede als „lächerliche Demonstration des Kalten Krieges“ ab. Einige internationale Führungspersönlichkeiten, darunter der ehemalige westdeutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, waren jedoch davon überzeugt, dass dieser Moment die Welt verändern würde.
„Wenn es diesem Gorbatschow ernst ist, kann er es beweisen, indem er diese Mauer niederreißt.“
Vor 1987 war die Situation des Kalten Krieges voller Krisen und Konfrontationen, und Reagans Rede ebnete zweifellos den Weg für den nachfolgenden Ost-West-Dialog. Es wird gesagt, dass Reagans Besuch nicht nur für die Bevölkerung Westdeutschlands von großer Bedeutung war, sondern auch Auswirkungen auf die damalige Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten hatte. Als Präsident der Vereinigten Staaten zeigte er der Welt seine Position auf harte Weise, forderte Gorbatschow jedoch zugleich zur Zusammenarbeit auf.
Können wir im Rückblick auf die Bedeutung dieser Rede mehr daraus lernen? Wie können Führungspersönlichkeiten in der heutigen Gesellschaft, die mit Differenzen und Konfrontationen konfrontiert ist, Dialog und Zusammenarbeit wirksamer fördern?