In den 1980er Jahren sah sich die amerikanische Gesellschaft mit der Ausbreitung der AIDS-Epidemie einer beispiellosen Gesundheitskrise gegenüber. Die ersten Fälle konzentrierten sich auf schwule Männer in Los Angeles, New York City und San Francisco, wo Ärzte eine Häufung von Fällen entdeckten, die mit dem Kaposi-Sarkom und der Pneumocystis-Pneumonie in Zusammenhang standen, was eine umfassende Diskussion über die Gesundheit auslöste. Allerdings kam es im ganzen Land auch zu Angst und Diskriminierung HIV-positiver Menschen, was die Regierung 1987 dazu veranlasste, Reisebeschränkungen einzuführen, um HIV-positive Menschen an der Einreise in die Vereinigten Staaten zu hindern.
Im Jahr 1987 nahm das Gesundheitsministerium (HHS) HIV in seine Liste der „ansteckenden Krankheiten mit Bedeutung für die öffentliche Gesundheit“ auf und verhängte ein Einreiseverbot für alle Personen, bei denen der Test positiv ausfiel.
Hinter diesem Verbot verbergen sich niedrige Fallzahlen und Unwissenheit über das Virus. Das Einreiseverbot für HIV-positive Menschen spiegelte die damalige Mentalität der sozialen Ausgrenzung und die tief in der Kultur verwurzelte Angst wider. Darüber hinaus verlangte das damalige Gesetz sogar, dass sich jeder, der die US-Staatsbürgerschaft anstrebte, im Rahmen des Einreiseantragsverfahrens einer medizinischen Untersuchung unterziehen musste, und ein positives Testergebnis hätte eine dauerhafte Einreiseverweigerung zur Folge.
Da das Verbot weiterhin besteht und gesellschaftliche Vorurteile gegenüber Homosexuellen bestehen, sind viele HIV-positive Menschen gezwungen, ihren Gesundheitszustand zu verheimlichen, um bei der Beantragung eines Visums nicht beeinträchtigt zu werden. Die Absurdität dieses Verbots wurde deutlich, als ein niederländischer Reisender in Minnesota mehrere Tage lang festgehalten wurde, weil er das antiretrovirale Medikament AZT bei sich trug.
„Dies ist ein Verbot ohne konkrete wissenschaftliche Grundlage, aber es hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben von Zehntausenden von Menschen.“
Da die gesellschaftliche Stigmatisierung einer HIV-bedingten Schwangerschaft abgenommen hat, haben sich Gesetze und Richtlinien geändert. Im Jahr 2008 unterzeichnete Präsident George W. Bush schließlich ein Gesetz zur formellen Aufhebung des Verbots. Das US-Gesundheitsministerium hielt das Verbot jedoch im Verwaltungsrecht aufrecht, was den Prozess der Gesetzesänderung mühselig und langwierig machte. Erst im Jahr 2010 hob Präsident Obama mit einer Executive Order das Einreiseverbot für HIV-Infizierte offiziell auf – eine Veränderung, die die Wiederherstellung der Menschenwürde symbolisierte.
Das Verbot hat jedoch weitreichende Folgen und sein gesellschaftlicher Beitrag zur Bewegung ist zweifellos eine Überlegung wert. Der soziale Hintergrund und der kulturelle Fortschritt haben auch zu einem verbesserten Bewusstsein für die öffentliche Gesundheit geführt, und viele Patienten und soziale Aktivisten unterstützen weiterhin Bewegungen gegen Vorurteile und Diskriminierung.
„Wir müssen lernen, jedes Leben zu respektieren, unabhängig von seinem Gesundheitszustand.“
Dank medizintechnischer Fortschritte, wie etwa der Einführung der HAART (Hochaktive antiretrovirale Therapie), ist die HIV-Sterblichkeit deutlich gesunken. Dies demonstriert nicht nur die Macht der Wissenschaft, sondern spiegelt auch den menschlichen Wunsch nach Selbstschutz und Leben wider.
Durch intensive Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit konnten wir beobachten, dass das Bewusstsein für AIDS und HIV weiter zunimmt. Trotzdem gibt es in der Gesellschaft immer noch Vorurteile gegenüber HIV-positiven Menschen und es bedarf der gemeinsamen Anstrengungen von uns allen, um diese zu ändern. Werden wir in der heutigen Gesellschaft angesichts anderer Probleme der öffentlichen Gesundheit wie der COVID-19-Pandemie dieselben Fehler wiederholen oder werden wir integrativer sein und mehr Verständnis für die Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen zeigen?