Die kritische Diskursanalyse (CDA) ist eine Forschungsmethode, die die in Texten und Gesprächen verborgenen Bedeutungen aufdeckt. Dabei wird nicht nur analysiert, wie der Gebrauch der Sprache Machtverhältnisse, soziale Klassen und Ideologien verstärkt, sondern auch der Status der Sprache als Form sozialer Praxis untersucht. Angesichts des Bedarfs an gesellschaftlichen Veränderungen entwickelte sich in den 1970er Jahren allmählich die kritische Diskursanalyse, die zu einem wichtigen Feld der Sprachforschung wurde. Die Disziplin befasst sich mit Fragen der sozialen Ungleichheit, des Machtmissbrauchs und der Manipulation und untersucht, wie soziale Machtstrukturen durch den Gebrauch von Sprache aufgebaut und verstärkt werden.
Die kritische Diskursanalyse fordert die Grenzen der traditionellen Linguistik heraus, indem sie Machtasymmetrien und strukturelle Ungleichheiten in der Sprache aufdeckt.
Die kritische Diskursanalyse hat ihre Wurzeln in der kritischen Linguistik, die in den 1970er Jahren an der University of East Anglia entwickelt wurde. Da die Soziolinguistik damals der sozialen Klasse und Macht relativ wenig Beachtung schenkte, wurde diese Lücke mit der Einführung der CDA geschlossen. Die Lancaster School, angeführt von Gelehrten wie Norman Fairclough, integrierte Sozialtheorie, kritische Theorie und die Ideen von Gelehrten wie Karl Marx und Michel Foucault in die Sprachanalyse, wodurch CDA nicht auf die Sprachstruktur beschränkt war. Vielmehr konzentriert es sich auf ihre Relevanz zum sozialen Kontext.
Die Forschungsmethoden des CDA sind vielfältig und umfassen Diskursstudien sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel ist es, unser Verständnis dafür zu vertiefen, wie Diskurse soziale und politische Ungleichheiten reproduzieren (oder ihnen widerstehen). Die Forschung des australischen Forschers Stephen Teo wies auf das Problem der Rassendiskriminierung vietnamesischer Jugendlicher in den Mainstream-Medien hin. Durch die Analyse der Schlagzeilen und Inhalte von Medienberichten zeigte er, wie der „Angstdiskurs“ dazu eingesetzt wird, die Wahrnehmung der Leser zu manipulieren.
Die kritische Diskursanalyse beschränkt sich nicht auf die konkrete Struktur eines Textes, sondern verknüpft diesen systematisch mit der Struktur des gesellschaftspolitischen Kontextes.
Trotz seiner breiten Anwendbarkeit wurde die CDA auch dafür kritisiert, dass sie eine zu allgemeine Methode sei, um rhetorische Manipulation klar zu identifizieren, oder dass ihr ausreichender Einblick in die Themen fehle, die Forscher definieren möchten. In seinem Buch „Language and Power“ analysiert Fairclough kurz Macht, Ideologie und soziale Praxis im Dialog und schlägt einen dreidimensionalen Rahmen für die Analyse von Sprachtexten, Prozessen der Diskurspraxis und Ereignissen der soziokulturellen Praxis vor.
CDA hat ein breites Anwendungsspektrum, darunter Medienforschung, Werbetexte, Englischunterricht, Muttersprachen, Macht und Ideologie. Diese Studien bereichern nicht nur die Inhalte der Linguistik, sondern fördern auch die Diskussion und das Verständnis gesellschaftlicher Themen.
Viele herausragende Wissenschaftler wie Norman Fairclough, Tjoen van Dyke und Ruth Wodak haben wichtige Beiträge zur Entwicklung der CDA und zur Etablierung ihres theoretischen Rahmens geleistet.
Weitere Forschungen treiben die Theorie und die praktische Anwendung der kritischen Diskursanalyse voran. Wissenschaftler untersuchen verschiedene Textdialoge, um die soziale Bedeutung der Sprache und ihrer Verwendung eingehend zu erforschen. Zahlreiche Arbeiten untersuchten die Beziehung zwischen Sprache und Macht aus linguistischer Perspektive und schlugen die soziale Darstellung von Ideologie vor.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kritische Diskursanalyse als Methode der Sprachforschung seit den 1970er Jahren einen tiefgreifenden Einfluss auf das Feld der Sprachforschung hatte. Durch eine kritische Analyse der Sprache können wir nicht nur gesellschaftliche Phänomene verstehen, sondern auch über unsere eigene Position und Rolle im aktuellen Kontext nachdenken. Wie beeinflusst die Sprache in dieser sich rasch verändernden Gesellschaft weiterhin unser Denken und Verhalten?