Mit der kontinuierlichen Entwicklung der Luftfahrtindustrie hat das Thema Piloteneinsatzplanung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Unter anderem verändert das Priority Bidding System (PBS) als effizientes Planungstool die Art und Weise, wie Fluggesellschaften Arbeitszeiten und Flugaufgaben verteilen. Dieses System berücksichtigt nicht nur die Präferenzen und Qualifikationen des Piloten, sondern erfüllt auch eine Reihe gesetzlicher Compliance-Anforderungen, um einen stabilen und effizienten Flugbetrieb zu gewährleisten. In diesem Artikel sehen wir uns genauer an, wie PBS eine Win-Win-Situation sowohl für die Bedürfnisse der Piloten als auch für den Flugbetrieb schaffen kann, und erkunden das Potenzial und die Herausforderungen dieses Systems.
Das Planungssystem der Fluggesellschaften unterscheidet sich von dem anderer Branchen, da die Arbeit für mehr als nur einen Tag oder eine Schicht geplant ist. In der Luftfahrt werden Arbeitspläne als „Crew Pairs“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Flügen, die am gleichen Start- und Endpunkt absolviert werden müssen. Die Paarbildung erfolgt üblicherweise über einen anderen Satz von Computerprogrammen, nämlich den Paarungsoptimierer, während PBS den Zeitplan auf Grundlage der Paarung optimiert und den Piloten so die Auswahl entsprechend ihren Bedürfnissen und Vorlieben ermöglicht.
Neben der Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Piloten muss das Vorranggebotssystem auch den Tarifverträgen sowie den Gesetzen und Vorschriften entsprechen, um eine faire und rechtmäßige Dienstplanung zu gewährleisten.
Bei PBS können Piloten jeden Monat Angebote für neue Flugpläne abgeben, ein Vorgang, der allgemein als „Bieten“ bezeichnet wird. Neue Flugpaarungen werden je nach Nachfrage und Flugbetrieb angepasst und über das PBS-System zugeteilt. Dabei spielt das Dienstalter des Piloten eine entscheidende Rolle. Erfahrene Piloten haben bei der Auswahl in der Regel Vorrang, was bis zu einem gewissen Grad dafür sorgt, dass erfahrene Crewmitglieder optimal eingesetzt werden können. Doch ist ein solches System gerecht?
Bei der monatlichen Planung müssen zahlreiche Einschränkungen berücksichtigt werden, darunter gesetzliche Vorschriften, Tarifverträge, Richtlinien der Fluggesellschaften und mehr. Diese Einschränkungen wirken sich nicht nur auf die Paarbildung aus, sondern auch auf die Arbeitszeiten und -vereinbarungen, die die Piloten wählen können. So müssen etwa Flugzeitbeschränkungen und gesetzliche Arbeitszeitvorgaben strikt eingehalten werden, was die Einsatzplanung zu einer komplexen Herausforderung macht.
Für Fluggesellschaften sind die Maximierung der Betriebseffizienz und die Gewährleistung einer ausgewogenen Zufriedenheit der Piloten zwei zentrale Herausforderungen.
Zu den wichtigsten Strategien zur Lösung des Pilotenplanungsproblems gehören Dispatch Banks, Bieterbanken und Prioritätsgebotssysteme. Bei der Dispatch-Row-Methode werden durch Einschränkungen legale Zeitpläne erstellt, die individuellen Präferenzen der Piloten werden jedoch nicht berücksichtigt. Das Bieterverfahren lässt den Piloten zwar Entscheidungsspielraum, kann aber aufgrund von Konflikten zwischen der Paarung und persönlichen Bedürfnissen zu einer ineffektiven Planung führen. Im Gegensatz dazu bietet PBS ein flexibleres System, das es Piloten ermöglicht, einen für ihre Bedürfnisse optimalen Dienstplan zu erstellen, was nicht nur die Arbeitszufriedenheit verbessert, sondern auch die zusätzlichen Arbeitskosten der Fluggesellschaft senkt.
Beim herkömmlichen PBS-Modell erfolgt die Flugplanung auf Grundlage der von den Piloten übermittelten Präferenzen. Um die bestmögliche Planungslösung zu finden, ist bei diesem Prozess die Berechnung einer großen Datenmenge erforderlich. Der technologische Fortschritt hat jedoch zu einem interaktiven PBS geführt, das es Piloten ermöglicht, während des Bieterverfahrens sofort andere Gebote einzusehen und ihre Auswahl in Echtzeit anzupassen. Diese Möglichkeit zur sofortigen Interaktion verbessert die Gesamteffizienz der Planung erheblich und erhöht die Zufriedenheit der Piloten.
Durch interaktives PBS können Fluggesellschaften die Arbeitszufriedenheit und Loyalität der Piloten erhöhen und gleichzeitig die Betriebskosten minimieren.
Das Prioritätsgebotssystem wurde bei vielen Fluggesellschaften erfolgreich implementiert und sein Kern besteht in einer effektiven Benutzeroberfläche und einem vernünftigen Algorithmus. Jede Implementierung erfordert eine umfassende Kommunikation und Beratung zwischen der Fluglinienleitung und den Piloten, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Präferenzen jedes Piloten berücksichtigt und der Nutzen maximiert wird. Darüber hinaus ist auch die kontinuierliche Systemevaluierung und -anpassung einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg.
Die Einführung des Prioritätsgebotssystems kommt nicht nur dem Streben der Piloten nach einer optimalen Flugplanung entgegen, sondern trägt auch zur Verbesserung der Betriebseffizienz der Fluggesellschaften bei. In einer zunehmend digitalisierten Luftfahrtbranche ist es zu einer ständigen Herausforderung geworden, die Bedürfnisse der Piloten elegant mit den Kostenfragen des Unternehmens in Einklang zu bringen, die es zu lösen gilt. Wird sich die PBS-Anwendung in Zukunft mit dem Fortschritt der Technologie besser an Marktveränderungen anpassen können und den Piloten weiterhin Komfort bieten?