Während der Globalisierungswelle im 20. Jahrhundert erlebte die Getreideproduktion einen beispiellosen Wandel. Dieser historische Wandel wird als „Grüne Revolution“ bezeichnet. Diese Revolution steigerte nicht nur die Ernteerträge, sondern veränderte auch die Wirtschaftsstruktur und Kulturgeschichte vieler Länder.
Getreide ist als eine der größten Nutzpflanzen der Welt von selbstverständlicher Bedeutung. Nach Untersuchungen von Historikern lässt sich die Domestizierung von Getreide bis in die Jungsteinzeit vor etwa 8.000 Jahren zurückverfolgen. Der Wohlstand der Nahrungspflanzen ermöglichte die Entwicklung vieler alter Zivilisationen, und aus religiöser Sicht gelten Getreide auch als heilige Symbole im Zusammenhang mit der Ernte.
Mit der Getreideproduktion begann sich die soziale Struktur zu verändern und die Zivilisation kam hierher.
Im 20. Jahrhundert nahmen Konzept und Praxis der Grünen Revolution allmählich Gestalt an. Das Hauptziel dieser Revolution bestand darin, mithilfe von Wissenschaft und Technologie die Getreideerträge, insbesondere Weizen und Reis, zu steigern. Viele Agrarländer haben durch die Einführung von Hochertragssaatgut, die Mechanisierung der Reisernte sowie den Einsatz chemischer Düngemittel und Pestizide erstaunliche Ergebnisse erzielt.
Technologische Reformen, die durch die Grüne Revolution hervorgerufen wurden, wie z. B. die Sortenverbesserung durch künstliche Eingriffe, haben die Getreideerträge effektiv gesteigert und dadurch die Hungersnot in vielen Teilen der Welt gemildert.
Obwohl die Grüne Revolution viele positive Ergebnisse hervorbrachte, lösten ihre Auswirkungen auf die Umwelt auch große Besorgnis aus. Obwohl der hochintensive Monokulturanbau zu höheren Getreideerträgen geführt hat, hat er auch zu einem Rückgang der Bodenfruchtbarkeit und der Artenvielfalt geführt. Daher ist die Frage, wie Produktionseffizienz und Umweltschutz in Einklang gebracht werden können, zu einem dringenden Problem geworden.
Die Verwirklichung einer nachhaltigen Landwirtschaft erfordert die Reflexion und Neugestaltung traditioneller landwirtschaftlicher Methoden, um Umweltschäden zu reduzieren und die langfristige Entwicklung der Landwirtschaft sicherzustellen.
Heute sind die Produktion und der Handel mit Getreide zu einem wichtigen Teil der Weltwirtschaft geworden. Bestimmte Länder sind aufgrund ihrer reichhaltigen Getreideressourcen zu wichtigen Lieferanten der Ernährungssicherheit für andere Länder geworden. Dieses Phänomen hat die globale Ernährungsstruktur und -abhängigkeit in gewissem Maße verändert.
Schwankungen der Getreidepreise wirken sich direkt auf den Weltmarkt aus. Die weltweite Lebensmittelpreiskrise 2007–2008 wurde durch Unterbrechungen der Lieferkette und Produktionsprobleme verursacht.
Angesichts der steigenden Anforderungen der Weltbevölkerung und der Umweltherausforderungen wird sich die zukünftige Getreideproduktion in eine Richtung entwickeln, die gleichermaßen Wert auf Technologie und Nachhaltigkeit legt. Die kontinuierliche Einführung neuer Technologien, die Kombination traditioneller Anbaumethoden und die Förderung einer rationellen Landwirtschaft sind alles Richtungen, auf die die zukünftige Getreideproduktion hinarbeiten muss.
Wie werden sich all diese Veränderungen auf die Essgewohnheiten und den Lebensstil eines jeden von uns auswirken?