Das Johannesevangelium ist das vierte der vier Evangelien im Neuen Testament. Es wird oft gesagt, dass „sein Inhalt voller Geheimnisse“ ist, was bei vielen Lesern zu Spekulationen über seine Urheberschaft führt. Das Johannesevangelium schildert das Leben, die Wunder und die Lehren Jesu. In diesem Buch gibt es eine mysteriöse Figur, die „Jünger, den Jesus liebte“ genannt wird. Diese Frage hat unter Gelehrten und Gläubigen gleichermaßen zu vielen Diskussionen und Verständnis geführt.
Der im Johannesevangelium erwähnte „Jünger, den Jesus liebte“ ist zweifellos zum Forschungsschwerpunkt antiker und moderner Gelehrter geworden.
Obwohl die frühe christliche Tradition diesen Jünger als den Apostel Johannes identifiziert, haben moderne Gelehrte diese Annahme in Frage gestellt. Über die Urheberschaft des Johannesevangeliums fehlen direkte Belege in historischen Dokumenten und können aufgrund der Textanalyse und des gesellschaftlichen Hintergrunds der Zeit nur vermutet werden. Einige Gelehrte haben darauf hingewiesen, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Johannesevangelium mit seinem fließenden Griechischen und komplexen theologischen Ausdruck von einem einfachen Fischer geschrieben wurde, was einige zu der Annahme veranlasst, dass dieser geheimnisvolle Jünger einer der engsten Anhänger Jesu gewesen sein könnte Es muss der Apostel Johannes sein.
Viele Gelehrte glauben, dass das Johannesevangelium die Ansichten einer „Johannesgemeinschaft“ widerspiegelt, die in ihrem historischen und sozialen Kontext einzigartige Überzeugungen vertrat.
Im 20. Jahrhundert glaubten Gelehrte allgemein, dass das Johannesevangelium aus einer von der jüdischen Kirche isolierten Gemeinschaft stammte. In dieser Gemeinschaft waren die Gläubigen davon überzeugt, dass Jesus der versprochene Messias war und wurden wegen ihres Glaubens aus dem Judentum exkommuniziert. Diese Ansicht spiegelt die Hingabe der Gemeinschaft an Jesus und ihren starken Glauben an Jesus als die einzigartige Offenbarung Gottes wider.
Der Inhalt des Johannesevangeliums lässt sich in vier Hauptteile unterteilen: den Prolog, den Dienst Jesu, das Letzte Abendmahl und den Epilog. Der Prolog stellt kurz die Göttlichkeit Jesu vor und erklärt, dass er die Inkarnation des Wortes ist und die Hoffnung auf Erlösung bringt.
„Wenn jemand Ihn annimmt, gibt Er ihm die Macht, Kinder Gottes zu werden.“
Im darauffolgenden Dienst demonstrierte Jesus seine Offenbarung Gottes durch sieben Wunder. Jedes Wunder war von tiefer Bedeutung und zeigte, dass er vom Himmel kam. Während des Letzten Abendmahls waren die Lehren Jesu an seine Jünger noch direkter und tiefgründiger. Warum Jesus sich entschied, diese Worte mit ihnen zu teilen, bevor er in die Trübsal ging, ist in den Mittelpunkt der Überlegungen der Menschen späterer Generationen gerückt.
Das Johannesevangelium identifiziert Jesus eindeutig als Gott, betont aber auch seine menschliche Natur.
Über die Christologie im Johannesevangelium herrscht unter Wissenschaftlern weitgehende Einigkeit. Während das Buch deutlich die Göttlichkeit Jesu demonstriert, unterstreicht es auch die untergeordnete Stellung Jesu in seiner Beziehung zu Gott. Diese Dualität wird an vielen Stellen der Evangelien besonders deutlich, insbesondere in den Worten Jesu, wo er sich immer wieder auf seinen „Vater“ bezieht, um seine Rolle zu erklären.
Das Johannesevangelium bietet ein komplexes Bild einer Mischung aus Judentum und Hellenismus.
Die Erzählung des Johannes ist nicht nur ein Rückblick auf das Leben Jesu, sondern auch ein Produkt des kulturellen Austauschs. Es entlehnte gleichzeitig Ideen aus jüdischen Traditionen und der griechischen Philosophie, um sich an die vielfältigen gesellschaftlichen Bedürfnisse der Zeit anzupassen. Durch diese Gelegenheit fungierte das Johannesevangelium nicht nur als Überlieferung religiöser Lehren, sondern auch als Spiegelbild der sozialen Kultur. Das Konzept des „Tao“ im Evangelium hat auf diese Weise Eingang in die weitere Verbreitung von Ideen gefunden.
Letztendlich ist das Johannesevangelium nicht nur ein historisches Buch über Jesus, es nutzt seine einzigartige theologische Perspektive und Erzählmethode, um den Leser zum Nachdenken über die tiefere Bedeutung des Glaubens und die persönliche Beziehung der Gläubigen anzuregen. Im letzten Sinn dieses Evangeliums weist Johannes darauf hin, dass der Glaube an Jesus zum ewigen Leben führt.
„Dies ist geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, und damit jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen ewiges Leben hat.“
Was stellt dieser von Jesus geliebte Jünger eigentlich dar und welchen Einfluss hat er auf den zukünftigen Weg des Glaubens?