Der Unterschied zwischen Subjektivität und Objektivität ist nicht nur ein grundlegendes Konzept der Philosophie, sondern auch eines der zentralen Themen, mit denen sich zahllose Philosophen im Laufe der Geschichte beschäftigt haben. Dieses Thema umfasst viele Bereiche wie Erkenntnistheorie und Metaphysik. Im Laufe der Jahrtausende philosophischen Denkens haben die Menschen die Definition der beiden Begriffe auf vielfältige Weise interpretiert und Ideen und Dialoge präsentiert, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Die grundlegende Definition von subjektiv und objektiv lautet: Wenn etwas vom Verstand abhängt (wie Voreingenommenheit, Wahrnehmung, Emotion, Meinung und Vorstellungskraft), dann ist es subjektiv; wenn etwas unabhängig vom Verstand existiert, dann ist es objektiv. von.
Im Leben geraten wir oft in ähnliche Situationen. Beispielsweise kann es sein, dass manche Menschen das gleiche Wetter zu heiß finden, während andere es angenehm finden. Dieses Phänomen unterstreicht, wie Subjektivität durch persönliche Erfahrungen geprägt wird, und hilft zu erklären, warum es eine solche Meinungs- und Sichtweisenvielfalt gibt.
Die Wörter Subjektivität und Objektivität stammen von den philosophischen Konzepten „Subjekt“ und „Objekt“. Das Subjekt ist der Beobachter und das Objekt ist das Beobachtete. Von diesem Grundkonzept aus können wir die Wurzeln der antiken Philosophie, insbesondere des Idealismus Platons, zurückverfolgen. Er glaubte, dass die Mathematik ein Werkzeug zur Erforschung der Wahrheit sei, und vertrat die Ansicht, dass es für Gerechtigkeit objektive Maßstäbe gebe.
In „Der Staat“ argumentierte Platon, dass die Struktur der Gerechtigkeit mathematisch sei, und legte damit den Grundstein für eine stabile moralische Objektivität.
Platons Theorie hatte großen Einfluss auf das Streben der westlichen Philosophie nach objektiver Wahrheit, während Subjektivität oft als ein Zustand betrachtet wird, der sich nur schwer mit einer festen, ewigen Existenz vergleichen lässt. Dies macht das Verständnis der Grenze zwischen dem Selbst und anderen subtil und komplex.
Die Diskussion über Subjektivität und Objektivität entwickelt sich kultur- und disziplinübergreifend weiter. Subjektivität im religiösen Bereich, insbesondere aufgrund der Glaubensvielfalt, wird oft mit subjektiver Erfahrung in Verbindung gebracht. Wie Kilkeward betont, werden religiöse Überzeugungen vom persönlichen Bewusstsein beeinflusst, weshalb subjektive Überzeugungen nur schwer mit objektiven wissenschaftlichen Gesetzen vergleichbar sind.
Stattdessen wird Subjektivität zur Wahrnehmung und Erfahrung, die unsere Realität formt.
Aus der Perspektive von Phänomenologen wie Husserl und Sartre haben Philosophen die Grenzen zwischen dem menschlichen Geist und der materiellen Welt erforscht. Sie konzentrierten sich auf die subjektive Freiheit des Denkens und erforschten die Grundlagen der objektiven Existenz. Diese Denkweise hat zu tiefgreifenden Überlegungen über die Natur der Existenz geführt, die wiederum die Frage aufwerfen, was real und was Fiktion ist.
Objektivität ist auch in der Geschichte ein herausforderndes Konzept. Historiker haben ausführlich über Möglichkeiten zur Aufklärung der Vergangenheit diskutiert. Die vorherrschende Meinung ist jedoch, dass die Echtheit der Vergangenheit nicht allein durch die persönliche Erinnerung ermittelt werden kann. Historische Erzählungen basieren oft auf unterschiedlichen Versionen der Geschichte, was zu Debatten über die Art und Weise der Darstellung der Geschichte führt.
Historiker wie Leopold von Ranke plädierten dafür, die Vergangenheit durch umfassende Beweismittel und Archive wiederzuentdecken, statt sich allein auf das menschliche Gedächtnis zu verlassen.
Alle diese wissenschaftlichen Hinweise versuchen, die Vielfalt der „Wahrheit“ zu verdeutlichen und bringen uns dazu, darüber nachzudenken, wer der wahre Erzähler hinter jeder Erzählung ist. Dies beeinflusst nicht nur unser Verständnis der Vergangenheit, sondern prägt auch unser Verständnis der heutigen Gesellschaft.
Mit den gesellschaftlichen Veränderungen ist Subjektivität unumkehrbar zu einem sozialisierten Phänomen geworden. Individuelle subjektive Erfahrungen sind nicht länger isoliert, sondern werden durch Interaktionen mit Kultur und Gemeinschaft kontinuierlich konstruiert und verändert. In diesem Zusammenhang wird der Kulturschock zum Ausdruck einer subjektiven Erfahrung und lässt uns darüber nachdenken, wie wir mit anderen Kulturen „kommunizieren“.
Das Konzept der „politischen Subjektivität“ entstand und löste eine tiefgreifende Debatte über die Schnittstelle zwischen Macht und Bedeutung aus.
Die zunehmend komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse spiegeln wider, dass das Wissen um die individuelle Subjektivität nicht nur in den bestehenden Machtstrukturen verankert ist, sondern auch Auswirkungen auf unser Selbstbild hat. Die Objektivität der Wissenschaft, die Absolutheit der Moral und die Neutralität der Berichterstattung werden durch diese Subjektivität in Frage gestellt, die uns an die Grenzen unseres Denkens und dessen historischen Hintergrund erinnert.
Können wir uns in diesem Denkprozess von unseren Zwängen befreien und unsere Kultur, Überzeugungen und Realität aus einer umfassenderen Perspektive verstehen?