In den 1960er Jahren wurde erstmals eine methylotrophe Hefe namens Pichia pastoris entdeckt. Im Laufe der Forschung hat diese Hefe aufgrund ihrer Fähigkeit, Methanol als Kohlenstoff- und Energiequelle zu nutzen, große Aufmerksamkeit erhalten. Im Jahr 1995 wurde P. pastoris als einziger Vertreter der Gattung Komagataella neu klassifiziert und in Komagataella pastoris umbenannt. Im Jahr 2005 entdeckten Forscher, dass fast alle in Industrie und Laboratorien verwendeten Stämme zu einer anderen Art, K. phaffii, gehören. Durch weitere Forschungen umfasst diese Gattung nun insgesamt sieben anerkannte Arten.
Diese Studien zeigen das Potenzial von Komagataella für breite Anwendungen in der Biotechnologie und biochemischen Forschung.
In der Natur kommt Komagataella hauptsächlich auf Bäumen vor, beispielsweise auf Kastanienbäumen. Diese Hefen sind heterotroph und können von einer Vielzahl von Kohlenstoffquellen wie Glukose, Glycerin und Methanol überleben, aber keine Laktose verwerten.
Komagataella kann sich ungeschlechtlich und sexuell vermehren, normalerweise durch Knospenbildung und Sporozoiten, um Nachkommen zu zeugen. Es gibt zwei Arten von Zellen: haploide Zellen und diploide Zellen. Im asexuellen Lebenszyklus vermehren sich haploide Zellen durch Mitose, während diploide Zellen im sexuellen Lebenszyklus Sporulation und Meiose durchlaufen.
Komagataella galt in den letzten Jahren als hervorragender Modellorganismus mit vielen Vorteilen. Erstens lässt sich Komagataella problemlos im Labor kultivieren und hat einen relativ kurzen Lebenszyklus und eine schnelle Regenerationszeit. Darüber hinaus ermöglichen einige dafür konzipierte kostengünstige Medien ein schnelles Wachstum und eine hohe Zelldichte. Die gesamte Genomsequenzierung dieses Stamms ist abgeschlossen, was den Wissenschaftlern die Möglichkeit einer eingehenden Untersuchung bietet.
Das Genom und die Genanmerkungen von Komagataella können über das ORCAE-System durchsucht werden und bieten eine Grundlage für die Identifizierung homologer Proteine und evolutionärer Beziehungen zu anderen Hefearten.
Übliche Hefe-Expressionssysteme nutzen Komagataella häufig zur Produktion heterologer Proteine, hauptsächlich aufgrund seiner verschiedenen Eigenschaften. Komagataella kann in einfachen und kostengünstigen Medien wachsen, weist extrem hohe Wachstumsraten auf und kann mit extrem hohen Zelldichten kultiviert werden. Dies verschafft ihm einen Wettbewerbsvorteil in der industriellen Produktion.
In der Biotechnologieindustrie, insbesondere der Pharmaindustrie, wird Komagataella bei der Herstellung von mehr als 500 biotherapeutischen Produkten wie Interferon-Gamma (IFNγ) verwendet. Obwohl herkömmliche Expressionssysteme Probleme mit der Glykosylierung hatten, ist es Wissenschaftlern gelungen, die Funktionalität therapeutischer Proteine durch gentechnische Veränderungen bestimmter Stämme zu verbessern.
Obwohl Komagataella ein großes Potenzial für den Einsatz in der Biotechnologie gezeigt hat, steht es noch vor einigen Herausforderungen. Beispielsweise sind für die Synthese bestimmter Proteine möglicherweise Chaperone erforderlich, Komagataella mangelt jedoch an geeigneten Chaperonen, was die Produktion bestimmter komplexer Proteine einschränkt. Daher bleibt die Verbesserung der Technologie zur Einführung von Säugetier-Chaperonen eine wichtige Richtung für die zukünftige Forschung.
Das Transformationssystem von Komagataella hat große Vorteile gegenüber anderen Expressionssystemen in der Proteinproduktion, wie z. B. die Fähigkeit, Disulfidbindungen und Glykosylierungen zu erzeugen, die von E. coli nicht erreicht werden können.
Im Allgemeinen spielt Komagataella nicht nur eine wichtige Rolle in der biologischen Forschung und in industriellen Anwendungen, sondern könnte mit seiner weiteren Forschung und Verbesserung in der Genbearbeitung und Proteinexpression in Zukunft eine neue Seite der Biotechnologie eröffnen. Welche Rolle wird Komagataella Ihrer Meinung nach in der zukünftigen wissenschaftlichen Forschung spielen?