Spontane menschliche Selbstentzündung (SHC) bezeichnet ein mysteriöses Phänomen, bei dem der menschliche Körper – ob lebend oder kürzlich verstorben – ohne erkennbare externe Zündquelle spontan verbrennen kann. Das Konzept erregt seit dem 18. Jahrhundert die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, seine wissenschaftliche Grundlage ist jedoch umstritten. Im Laufe der Geschichte wurden mehrere Todesfälle durch Selbstentzündung verzeichnet. Diese Fälle scheinen ähnliche Merkmale aufzuweisen und geben Anlass, über dieses Phänomen nachzudenken.
Weltweit sind über 200 Fälle von Selbstentzündung dokumentiert, die sich über einen Zeitraum von etwa 300 Jahren ereigneten.
Frühere Studien haben gezeigt, dass Selbstentzündung mit bestimmten Personengruppen in Verbindung steht. Bei den Opfern handelt es sich beispielsweise oft um ältere Frauen mit chronischer Alkoholsucht, und es stellt sich oft heraus, dass die umliegenden brennbaren Gegenstände zum Zeitpunkt des Vorfalls nur geringfügig beschädigt sind. Dieser Trend hat die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Gemeinschaft erregt und viele Wissenschaftler haben begonnen, die möglichen Ursachen und Mechanismen zu erforschen.
In einer zweieinhalbjährigen Studie untersuchten Wissenschaftler 30 historische Fälle zwischen 1725 und 1982 eingehend. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Todesumstände häufig mit nahegelegenen Feuerquellen wie Kerzen, Öllampen und Kaminen in Zusammenhang standen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese potenziellen externen Brandquellen in vielen Berichten weggelassen werden, was das Mysterium um die Todesfälle durch Selbstentzündung noch vergrößert.
Studien haben einen Zusammenhang zwischen Todesfällen durch Selbstentzündung und dem Rauschzustand der Opfer festgestellt, der bei einem Unfall zu einer unzureichenden Reaktion führen kann.
Derzeit herrscht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass die meisten sogenannten Selbstentzündungsphänomene durch externe Feuerquellen verursacht werden und eine Selbstentzündung ohne externe Feuerquellen äußerst unwahrscheinlich ist. Zur Erklärung dieser Vorfälle wurden auch verschiedene natürliche Ursachen vorgeschlagen, wie zum Beispiel ein Herzinfarkt, der dazu geführt haben könnte, dass das Opfer beim Rauchen das Bewusstsein verlor, was wiederum den Brand verursachte.
Einige Wissenschaftler haben die Hypothese des „Kerzeneffekts“ vorgeschlagen. Diese besagt, dass eine kleine externe Feuerquelle eine Fleischverbrennung auslösen kann und diese Verbrennung so lange anhalten kann, wie genügend Brennstoff vorhanden ist.
In der Geschichte gibt es mehrere berühmte Fälle von Selbstentzündung. So wurde beispielsweise 1951 die 67-jährige Mary Reese zu Asche verbrannt aufgefunden, ihr blieb nur noch ein Bein. Die damaligen Ermittler gingen davon aus, dass sie beim Rauchen versehentlich Feuer gefangen haben könnte. Ein ähnlicher Fall ereignete sich 1970 in Dublin, als die 89-jährige Witwe Margaret Hogan fast vollständig verbrannte, während ihre Umgebung kaum Schaden nahm – eine Situation, die schwer zu erklären ist.
Das Phänomen der Selbstentzündung ist seit langem Thema in Literatur und Medien. In vielen Romanen kommt es nicht selten vor, dass Figuren durch Selbstentzündung umkommen. Beispielsweise haben Verweise auf das Phänomen in Charles Dickens' Bleak House und Melvilles Der rote Kreis dazu geführt, dass die Selbstentzündung in vielen Kulturen präsent ist und zu weiteren Untersuchungen und Debatten über dieses mysteriöse Phänomen geführt hat.
Ob der Mensch ohne äußere Einwirkung spontan verbrennen kann, ist wissenschaftlich nicht geklärt. Mit dem Fortschritt der Technologie und der Forschung werden wir vielleicht eines Tages in der Lage sein, diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Was werden die Menschen über dieses mysteriöse Phänomen denken?