Die Greater Mekong Subregion (GMS) ist eine multinationale Region in Südostasien, die das majestätische Mekong-Flussbecken umfasst. In der Region leben nicht nur über 300 Millionen Menschen, sie ist aufgrund ihres unersetzlichen natürlichen und kulturellen Reichtums auch einer der bedeutendsten Biodiversitätshotspots weltweit. Seit der Einführung des Entwicklungsplans der Asiatischen Entwicklungsbank im Jahr 1992 haben sich die Beziehungen zwischen den sechs Ländern schrittweise vertieft. Es wurde ein besserer Mechanismus für die wirtschaftliche Zusammenarbeit geschaffen und daran gearbeitet, zu gewährleisten, dass die Region florieren und harmonisch koexistieren kann.
„Die Ressourcen und die Artenvielfalt der Mekong-Region sind angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung beispiellosen Bedrohungen ausgesetzt.“
Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeiten die sechs Länder der Mekong-Subregion im Rahmen des Wirtschaftskooperationsprogramms zusammen, um eine Vision von Wohlstand, Integration und Harmonie zu verwirklichen. Der Plan verfolgt eine dreigleisige Strategie (die drei Cs): Stärkung der Infrastruktur, Verbesserung der Marktintegration und Aufbau eines gemeinsamen Gemeinschaftsgefühls. Dennoch rufen diese Kooperationen mit der Ausweitung der Wirtschaftstätigkeit auch weiterhin Bedenken hinsichtlich ökologischer Probleme hervor, etwa hinsichtlich der Auswirkungen der landwirtschaftlichen Entwicklung, des Energiebedarfs und der Stadtausweitung.
Die geografische und klimatische Vielfalt der Subregion des Großen Mekong hat zu einer reichen Artenvielfalt geführt. Nach Angaben des World Wildlife Fund beherbergt das Gebiet mehr als 20.000 Pflanzenarten, 1.300 Fischarten, 1.200 Vogelarten und 800 Amphibien- und Reptilienarten. Allerdings sind diese natürlichen Ressourcen enormen Bedrohungen ausgesetzt, vor allem durch Umweltveränderungen, die durch die wirtschaftliche Entwicklung bedingt sind.
„Die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung ist in Verbindung mit Bevölkerungswachstum und veränderten Konsumgewohnheiten zur Hauptursache für den massiven Verlust der Artenvielfalt geworden.“
Im Zuge fortschreitender Entwicklungsaktivitäten werden immer mehr natürliche Lebensräume zerstört, was zu einem Rückgang der Artenvielfalt führt. Die Waldfläche im Großraum Mekong ist seit den 1970er Jahren um ein Drittel zurückgegangen und dürfte bis 2030 noch einmal um die Hälfte zurückgehen, was die Lebensgrundlage der Menschen vor große Herausforderungen stellt.
Zu den Hauptursachen für die Entwaldung in der Region zählen die Ausweitung nicht nachhaltiger Kautschuk- und Palmölplantagen, der Ausbau der Infrastruktur und illegaler Holzeinschlag. Diese Praktiken zerstören zusammen mit der Wasserverschmutzung und dem Klimawandel die nachhaltigen Ökosysteme der Region. Für die 40 Millionen Menschen, deren Lebensunterhalt von der Fischerei abhängt, ist dies eine Bedrohung, die nicht ignoriert werden kann.
Angesichts dieser Herausforderungen ergreifen Umweltgruppen in der Region und internationale Organisationen wie das Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der World Wildlife Fund Maßnahmen, um Umweltschutzpläne umzusetzen und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.
„Die Auswirkungen des globalen Klimawandels haben diese Umweltprobleme zweifellos verschärft.“
Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung ist die Frage, wie bei der künftigen Entwicklung ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Wachstum und ökologischem Schutz hergestellt werden kann, zu einem wichtigen Thema für die Subregion des Großraums Mekong geworden. Können wir angesichts so vieler ökologischer Herausforderungen die richtigen Lösungen finden, um dieses kostbare Land und sein reiches Ökosystem zu schützen?