Die Erfindung des Buchdrucks war zweifellos ein wichtiger Wendepunkt im kulturellen und bildungsbezogenen Fortschritt der letzten Jahrhunderte. Unter anderem hatte die vom deutschen Meister Johannes Gutenberg entwickelte Technologie des Buchdrucks mit variablen Lettern einen tiefgreifenden Einfluss auf die Produktion und Verbreitung von Lehrbüchern und förderte so die Popularisierung der Bildung. Gutenberg stellte nicht nur die berühmte Gutenberg-Bibel her, er ebnete auch den Weg für den späteren Massendruck von Lehrbüchern, wodurch Lehrmaterialien für Lernende einem größeren Kreis zugänglich wurden.
„Gutenbergs Erfindung ermöglichte die Herstellung von Büchern und machte Wissen nicht länger zu einem Privileg, sondern zu einer universellen Ressource.“
Die Geschichte der Schulbücher lässt sich bis auf die Lehrtexte antiker Zivilisationen, insbesondere des antiken Griechenlands, zurückverfolgen. Der Prototyp moderner Schulbücher entstand durch Gutenbergs Buchdruckrevolution. Die ersten Lehrbücher wurden hauptsächlich von Tutoren und selbstgesteuerten Lernenden verwendet, mit dem Beginn der Koedukation stieg die Nachfrage nach Lehrbüchern jedoch rapide an. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Lehrbücher für die meisten Schüler zum wichtigsten Lernmittel, insbesondere in den Vereinigten Staaten.
In den letzten Jahrzehnten hat der schnelle technologische Fortschritt unseren Umgang mit Lehrbüchern verändert. Neben herkömmlichen gedruckten Büchern erfreuen sich Lehrbücher im digitalen Format zunehmender Beliebtheit und erleichtern den Lernenden den Zugriff auf die erforderlichen Materialien. Es sind E-Books und Online-Lernplattformen aufgetaucht, die Schülern mehr Lernmöglichkeiten bieten als je zuvor.
„Elektronische Lehrbücher bieten die meisten Funktionen herkömmlicher Lehrbücher zu einem Bruchteil der Kosten und stellen für Studenten eine neue Wahl dar.“
Die Struktur des Schulbuchmarktes weist zahlreiche Besonderheiten auf. Der Lehrbuchmarkt in den Vereinigten Staaten wird von einigen wenigen großen Unternehmen dominiert, die den Großteil des Marktumsatzes erwirtschaften. Gleichzeitig sparen viele Studenten Geld, indem sie gebrauchte Bücher kaufen, und die Preise für Lehrbücher steigen mit der zunehmenden Nachfrage der Studenten weiter an.
Lehrbuchverlage bringen in der Regel alle drei bis vier Jahre Neuauflagen heraus, was die Wiederverwertung alter Ausgaben erschwert. Aus der Befragung geht hervor, dass die meisten Lehrkräfte der Meinung sind, dass es bei der Einführung neuer Versionen oft an wesentlichen Verbesserungen mangelt, was Schüler und Schulen unter größeren finanziellen Druck setzt.
Angesichts der steigenden Lehrbuchkosten haben einige Bundesstaaten Gesetze erlassen, die die Verlage zur Offenlegung der Buchpreise verpflichten, und einige Schulen haben begonnen, sich mit offenen Lehrbüchern zu befassen, einer Bildungsressource ähnlich Open Source. Allerdings ist die Weiterentwicklung dieser Lösungen noch mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, insbesondere wenn entsprechende Investitionen und Unterstützung seitens der Wissenschaft fehlen.
„Das Potenzial offener Lehrbücher ist riesig, doch der Weg zur Umsetzung ist voller Herausforderungen.“
Bei der Entwicklung zukünftiger Lehrbücher müssen sich die Unternehmen an die Anforderungen des neuen Marktes anpassen und flexiblere und studentenorientiertere Produkte entwickeln. Ob durch die Sharing Economy oder in Form digitaler Inhalte – die Lieferkette für Lehrbücher wird voraussichtlich eine Transformation nach der anderen durchlaufen. Die Bedürfnisse der Schüler und Schulen werden die treibende Kraft hinter diesem Wandel sein.
Angesichts dieses anhaltenden Wandels sollten wir uns Gedanken darüber machen: Welche Auswirkungen wird die zukünftige Form von Lehrbüchern auf unsere Lernweise und die Wissensvermittlung haben?