Die geheimen Bedingungen des IWF und der Weltbank: Warum ist es für kreditnehmende Länder so schwer, Widerstand zu leisten?

Strukturanpassungsprogramme (SAPs) sind Darlehensprogramme des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (WB) für Länder in Wirtschaftskrisen mit dem Ziel, ihre Volkswirtschaften umzugestalten, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Zahlungsbilanz wiederherzustellen. . Mit diesen Krediten (Strukturanpassungskredite; SALs) sind eine Reihe politischer Auflagen verbunden, zu denen üblicherweise eine verstärkte Privatisierung, Handelsliberalisierung und Auslandsinvestitionen sowie der Ausgleich staatlicher Defizite gehören. Diese Bedingungen haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Kreditnehmerländer, denen sie nur schwer widerstehen können.

Die an diese Kredite geknüpften Bedingungen werden häufig wegen ihrer Auswirkungen auf den sozialen Sektor kritisiert, da sie für Länder mit ohnehin fragiler Wirtschaft eine verzerrte Auswahlmöglichkeit darstellen.

Indien, der größte Empfänger von Krediten aus dem Strukturanpassungsprogramm seit 1990, ist ein Beispiel dafür, wie sich Einschränkungen bei der Verwendung dieser Kredite auswirken können. Gemäß den IWF-Regeln dürfen diese Kredite nicht für Gesundheits-, Bildungs- oder Entwicklungsprojekte verwendet werden. Stattdessen sind sie auf die Verbesserung des Bank- und Sanitärwesens ausgerichtet, was jedoch nicht unbedingt zu einer unmittelbaren Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen führt.

Die Hauptziele der Strukturanpassungskredite umfassen drei Aspekte: die Förderung des Wirtschaftswachstums, die Beseitigung von Zahlungsbilanzdefiziten und die Verringerung der Armut. Zwischen diesen Zielen und den tatsächlichen Ergebnissen klafft jedoch eine große Lücke.

Für die Kreditnehmerländer sind diese weiteren Bedingungen notwendig, um ihre öffentlichen Defizite einzudämmen und die Inflation unter Kontrolle zu halten. Die Folgen der Umsetzung dieser Maßnahmen sind jedoch häufig der Verlust sozialer Ressourcen und eine Stagnation des Wachstums. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Annahme eines IWF-Kredits durch Südkorea im Jahr 1997. Dieser wurde zwar als „Erfolg“ gewertet, doch verdeckte dieser „Erfolg“ die zunehmende soziale Instabilität.

Obwohl Südkorea Hilfe vom IWF erhalten hat, hat es noch immer mit zahlreichen Problemen in seiner Wirtschaftsstruktur und auf den Finanzmärkten zu kämpfen, was zu einer Zunahme sozialer Probleme und Instabilität geführt hat.

In Lateinamerika haben viele Länder von der Strukturanpassungspolitik des IWF profitiert, diese Erfahrung hat ihnen jedoch die Notwendigkeit einer neuen Entwicklungstheorie bewusst gemacht, die ein Gleichgewicht zwischen der Exportorientierung und der Ablehnung externer Kreditaufnahme anstrebt. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliches Wachstum, sondern es wird auch die Souveränität des Landes berührt.

Wenn man auf die Geschichte zurückblickt, hat die Umsetzung von Strukturanpassungsmaßnahmen seit den 1980er Jahren viele Länder, die ursprünglich auf die heimische Produktion angewiesen waren, gezwungen, sich einer exportorientierten Entwicklung zuzuwenden. Dieser Wandel ist zweifellos ein Schock für das lokale Wirtschaftssystem, insbesondere in Da die Länder auf den internationalen Märkten miteinander konkurrieren, sind sie gezwungen, sich auf die Produktion eines einzigen Rohstoffs zu spezialisieren, was ihre Anfälligkeit gegenüber globalen Konjunkturschwankungen erhöht.

Die Marktliberalisierung und der Abbau von Handelshemmnissen im Zuge der Strukturanpassungsprogramme zogen zwar eine Zeit lang ausländische Investitionen an, verringerten jedoch die Kontrolle des Landes über seine eigenen Märkte, was zu enormen Verlusten für kleine Unternehmen und den Agrarsektor führte.

Die Auswirkungen der Strukturanpassung waren in den einzelnen Regionen unterschiedlich, im Grunde jedoch ähnlich: Die von IWF und Weltbank auferlegten politischen Auflagen veränderten die Wirtschaftsstruktur dieser Länder in erheblichem Maße. Obwohl diese Politik theoretisch darauf abzielt, die wirtschaftliche Autonomie zu fördern, sind sie in der Praxis oft Ausdruck der Interessen der Großmächte und vertiefen die Kluft zwischen Arm und Reich sowie die soziale Ungleichheit.

Eine solche langfristige wirtschaftliche Unterdrückung führt dazu, dass viele Kreditnehmerländer in einer Zwickmühle stecken: einerseits wollen sie sich mit dem Status Quo zufrieden geben, andererseits wollen sie Veränderungen. Können die Kreditnehmerländer angesichts der immer gravierenderen Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit unter der strengen Aufsicht des IWF und der Weltbank überhaupt einen Ausweg finden?

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