Auf dem heutigen wettbewerbsorientierten Arbeitsmarkt stehen Manager bei der Auswahl der richtigen Talente vor einer enormen Herausforderung. Unternehmen verlassen sich bei der Personalbeschaffung nicht mehr nur auf traditionelle Indikatoren wie akademische Qualifikationen und Berufserfahrung, sondern achten zunehmend auf „Kompetenzmodelle“. Dieses Modell bietet einen umfassenden Rahmen zur Ermittlung der Kenntnisse, Fähigkeiten und anderen Eigenschaften (KSAOs), die Kandidaten besitzen müssen, um eine effektive und konstante Leistung im Job zu gewährleisten.
Kompetenz ist eine nachweisbare Reihe persönlicher Eigenschaften, die es einer Person ermöglichen, Arbeit effizient und konsistent mit minimalen Schwierigkeiten zu erledigen.
Diese Betonung der „Fähigkeiten“ beruht auf einem tiefen Verständnis der Leistung der Mitarbeiter. Untersuchungen belegen, dass Kompetenz nicht nur durch Schulungen, sondern auch durch eine Kombination aus persönlichen Eigenschaften und praktischer Erfahrung entwickelt werden kann. Zu den erforderlichen Kompetenzen für eine Führungsposition können beispielsweise systemisches Denken, emotionale Intelligenz sowie Überzeugungs- und Verhandlungsgeschick gehören.
Das Konzept der „Fähigkeit“ tauchte erstmals 1959 auf, als der Wissenschaftler R.W. White darin eine Leistungsmotivation sah. Im Laufe der Zeit wurde dieses Konzept in das Personalmanagement integriert, insbesondere in den Prozess der Mitarbeiterrekrutierung und -entwicklung. Tatsächlich hilft die Einführung des Kompetenzmodells den Unternehmen dabei, die verschiedenen Kompetenzen, die Mitarbeiter zur erfolgreichen Erledigung ihrer Arbeit benötigen, klarer zu definieren.
Kompetenzmodelle bieten einen Standard, der Unternehmen dabei hilft, die Leistung ihrer Mitarbeiter zu bewerten und ihren potenziellen Entwicklungsbedarf zu erkennen.
Organisationen, die Kompetenzmodelle implementieren, führen typischerweise eine Arbeitsanalyse durch, um die spezifischen Kompetenzen zu bestimmen, die für jede Position erforderlich sind. Mit diesem Ansatz können Unternehmen nicht nur intelligente Entscheidungen bei der Personalbeschaffung treffen, sondern auch die Schulung und Entwicklung bestehender Mitarbeiter gezielt vorantreiben und so die Gesamtleistung ihres Unternehmens steigern.
Kompetenzmodelle können in mehrere Typen unterteilt werden. Bei Verhaltenskompetenzen handelt es sich in der Regel um konkrete Beschreibungen der Leistung einer Person in einer bestimmten Branche, während Kernkompetenzen spezielle Fachkenntnisse darstellen, die einem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt verschaffen. Funktionale Kompetenzen stehen in direktem Zusammenhang mit der Leistung in einer bestimmten Position, während Managementkompetenzen dazu dienen, das Führungspotenzial zu erkennen.
Managementkompetenzen unterscheiden sich von Führungseigenschaften dadurch, dass sie sich eher auf Eigenschaften konzentrieren, die erlernt und entwickelt werden können.
Diese Fähigkeiten sind nicht nur erforderlich, damit Mitarbeiter in ihren Positionen erfolgreich sein können, sondern sie sind auch von zentraler Bedeutung für die Führung des gesamten Unternehmens. Durch eine präzise Definition der Kompetenzen können Unternehmen klar erkennen, wie sie Projekte, Schulungen, Leistungsbeurteilungen und Belohnungssysteme rund um diese Kompetenzen gestalten können.
Kapazitätenentwicklung ist ein lebenslanger Lernprozess. Am Arbeitsplatz bedeutet dies, dass Mitarbeiter ein unterstützendes Umfeld benötigen, um kontinuierlich zu lernen und zu wachsen. Ein professionelles Umfeld für die Kompetenzentwicklung erfordert von Unternehmen die Bereitstellung der notwendigen Schulungsressourcen sowie die Möglichkeit für Mitarbeiter, über ihren Lernerfolg in der Praxis nachzudenken. Die Schaffung dieser Umgebung fördert zudem die Entwicklung einer unternehmensweiten Lernkultur.
Die Entwicklung von Fähigkeiten hängt eher von Erfahrung und individueller Lernanpassungsfähigkeit ab als von bloßer Ausbildung im herkömmlichen Sinne.
Bei der Auswahl geeigneter Talente können Unternehmen auf dieses Modell zurückgreifen, um die Anpassungsfähigkeit der Kandidaten zu beurteilen und festzustellen, ob sie gut in die Unternehmenskultur passen. Das integrierte Fähigkeitsmodell kann Unternehmen nicht nur dabei helfen, wissenschaftlich fundierte Entscheidungen bei der Talentauswahl zu treffen, sondern auch die Produktivität insgesamt zu steigern.
AbschlussDurch Kompetenzmodelle können Organisationen die von ihren Mitarbeitern geforderten Verhaltensweisen und Fähigkeiten klar definieren. Dies ist nicht nur im Einstellungsprozess von entscheidender Bedeutung, sondern bietet auch einen Rahmen für die kontinuierliche Entwicklung der Mitarbeiter. Durch die Optimierung der Kompetenzentwicklung und des Kompetenzmanagements können Unternehmen ihren Wettbewerbsvorteil in einem sich ständig verändernden Marktumfeld aufrechterhalten.
Verfügt Ihr Unternehmen derzeit über ein umfassendes Kompetenzmodell, das Sie bei der Auswahl der am besten geeigneten Talente unterstützt?