Unter religiöser Konversion versteht man, wie der Name schon sagt, den Prozess, einen Glauben aufzugeben und einen anderen anzunehmen. Dieser Prozess kann zwischen verschiedenen Sekten derselben Religion stattfinden, wie zum Beispiel bei der Konvertierung vom Buddhismus zum Christentum oder vom Schah- zum sunnitischen Islam. Darüber hinaus handelt es sich bei einer religiösen Konversion nicht nur um einen Glaubenswechsel; sie symbolisiert eine Transformation der Identität und wird oft von besonderen Ritualen begleitet.
„Menschen wechseln aus vielen Gründen ihre Religion, unter anderem aus eigener Wahl, wegen einer Heirat, aus Bequemlichkeit und in manchen Fällen auch aufgrund von Zwang.“
In der religiösen Welt ist die Missionarsarbeit ein wichtiges Mittel, um Gläubige zu einem Glaubenswechsel zu führen. Wissenschaftlern zufolge lassen sich Religionen in „missionarische Religionen“, die aktiv nach neuen Gläubigen suchen, und „nicht-missionarische Religionen“, die nicht aktiv nach neuen Gläubigen suchen, unterteilen. Beispielsweise gelten das Christentum, der Buddhismus und der Islam als missionarische Religionen, während das Judentum und der Hinduismus im Allgemeinen als nicht-missionarische Religionen gelten.
Im Christentum wird der Begriff der Konversion recht weit gefasst und schließt auch die Annahme des Christentums durch Nichtgläubige oder den Wechsel von Gläubigen zwischen verschiedenen christlichen Konfessionen ein. Viele christliche Gruppen verlangen von neuen Mitgliedern als Initiationszeremonie das Sakrament der Taufe. Diese Zeremonie gilt als grundlegender Schritt in den christlichen Glauben.
„Im Missionsbefehl forderte Jesus seine Jünger auf, ‚hinzugehen und alle Völker zu Jüngern zu machen‘. Die Mission, das Evangelium zu verbreiten, ist die gemeinsame Verantwortung aller Christen.“
Der erste Schritt bei der Konvertierung zum Islam ist das öffentliche Glaubensbekenntnis, die Schahada, was so viel bedeutet wie: „Es darf keine Götter außer Gott geben; Mohammed ist der Gesandte Gottes.“ Ein solches Bekenntnis stellt nicht nur ein Glaubensbekenntnis dar, sondern beinhaltet auch die Akzeptanz weiterer islamischer Lehren, was eine notwendige Voraussetzung dafür ist, Muslim zu werden.
Der Prozess der Konvertierung zum Buddhismus kann als „Zufluchtnahme zu den Drei Juwelen“ zusammengefasst werden, was bedeutet, an Buddha, Dharma und Sangha zu glauben. Im Gegensatz zur großangelegten Missionsarbeit anderer Religionen erfolgt die religiöse Bekehrung im Buddhismus natürlicher durch kulturelle Durchdringung und gesellschaftliche Akzeptanz.
Der Hinduismus hat eine offenere und vielfältigere Glaubensstruktur. Viele Hindu-Sekten legen keinen Wert darauf, aktiv eine Konversion anzustreben, doch unter dem Einfluss des modernen gesellschaftlichen Umfelds haben einige Sekten begonnen, Konversionen zu akzeptieren.
In vielen kleinen oder ethnischen Religionen wie Tanpai und Manamismus werden Konvertiten von außerhalb normalerweise nicht akzeptiert. Diese Situation steht im scharfen Kontrast zur Offenheit der meisten Religionen gegenüber Veränderungen in Ideen und Glauben.
„Einige Religionen, insbesondere neue religiöse Bewegungen der jüngeren Zeit, verwenden häufig psychologische und soziale Taktiken, um neue Gläubige zu gewinnen.“
Viele Studien haben darauf hingewiesen, dass die religiöse Bekehrung durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren beeinflusst wird, darunter soziale Beziehungen, persönliche religiöse Bedürfnisse und Veränderungen im sozialen Umfeld. Mit der Entwicklung der modernen Gesellschaft ist der religiöse Wandel zu einem sozialen und kulturellen Phänomen geworden, das mehr als nur Glaubensfragen umfasst.
Die Beweggründe der Menschen, die Religion zu wechseln, sind sehr unterschiedlich. Stecken dahinter aber tiefere soziale oder psychologische Faktoren?