Biologische Kampfstoffe, auch Biowaffen oder Biowaffensysteme genannt, sind Krankheitserreger, die als Waffen eingesetzt werden. Zu diesen biologischen Arbeitsstoffen zählen nicht nur lebende oder sich vermehrende Krankheitserreger, sondern auch Toxine und Biotoxine. Bisher wurden über 1.200 potenziell als Waffen einsetzbare biologische Kampfstoffe beschrieben und untersucht. Die Auswirkungen einiger biologischer Arbeitsstoffe auf die menschliche Gesundheit reichen von relativ leichten allergischen Reaktionen bis hin zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod. Viele dieser biologischen Arbeitsstoffe kommen in der natürlichen Umwelt allgegenwärtig vor, im Wasser, im Boden, in Pflanzen oder Tieren.
Biologische Kampfstoffe könnten möglicherweise als Waffen eingesetzt werden, was ihren Einsatz oder ihre Verbreitung erleichtert.
Diese Krankheitserreger könnten genetisch verändert werden, um ihre tödlichen Eigenschaften zu verstärken oder sie gegen herkömmliche Behandlungen immun zu machen. Darüber hinaus können viele biologische Arbeitsstoffe in vielen Berufssituationen eine potenzielle Gefahr darstellen, da sie sich schnell vermehren und nur minimale Ressourcen erfordern. Das Übereinkommen über das Verbot biologischer Waffen von 1972 ist ein internationaler Vertrag, der die Entwicklung, den Einsatz und die Lagerung biologischer Waffen verbietet und dem im März 2021 183 Staaten beigetreten sind.
Das US-amerikanische Biowaffenprogramm (1943-1969) klassifizierte als Waffe einsetzbare biologische Kampfstoffe gegen Menschen als „tödliche Kampfstoffe“ (z. B. Anthrax, Francisella, Botulinumtoxin) und „kampfunfähig machende Kampfstoffe“ (z. B. Brucella Coxiella, venezolanische Pferdeenzephalomyelitis). Virus, Staphylococcus aureus Enterotoxin B).
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) klassifizieren biologische Arbeitsstoffe in drei Kategorien: A, B und C. Biologische Kampfstoffe der Kategorie A stellen die größte Bedrohung für die Vereinigten Staaten dar. Zu ihren Kriterien zählen eine hohe Morbiditäts- und Mortalitätsrate, eine leichte Verbreitung und Übertragung, die Fähigkeit, in der Öffentlichkeit Panik auszulösen und die Notwendigkeit besonderer Maßnahmen seitens der Gesundheitsbehörden als Reaktion darauf. Zu den biologischen Kampfstoffen der Klasse A zählen Milzbrand, Botulismus, Pest, Pocken und virale hämorrhagische Fieber.
Nachfolgend sind Krankheitserreger und Gifte aufgeführt, die in dem einen oder anderen Land als Waffen eingesetzt wurden. Dazu gehören bakterielle und virale Biostoffe sowie Toxine, die alle für militärische Operationen von Bedeutung sind.
SimulanzienEin Simulant ist ein nicht pathogener Organismus oder eine Substanz, die die physikalischen oder biologischen Eigenschaften eines tatsächlichen biologischen Wirkstoffs nachahmt. Sie werden verwendet, um die Effizienz verschiedener Verbreitungstechniken oder die Risiken biologischer Kampfstoffe beim Einsatz in der Bioterrorismus-Szene zu untersuchen. Um Diffusion, Anhaftung oder Eindringtiefe zu simulieren, muss das Simulant eine Partikelgröße, ein spezifisches Gewicht und Oberflächeneigenschaften aufweisen, die denen des tatsächlichen biologischen Wirkstoffs ähneln.
Die typische Größe des Simulanten beträgt 1–5 Mikrometer, wodurch er durch geschlossene Fenster und Türen in das Innere von Gebäuden gelangen und tief in die Lunge eindringen kann.
Obwohl die Geschichte des Einsatzes biologischer Waffen bis zur Belagerung von Kaffa im Jahr 1346 zurückreicht, begannen internationale Beschränkungen für biologische Waffen erst mit dem Genfer Protokoll von 1925, das den Einsatz chemischer und biologischer Waffen in internationalen bewaffneten Konflikten verbot. Darüber hinaus verbietet die Biowaffenkonvention von 1972 die Entwicklung, Herstellung, Beschaffung, Weitergabe, Lagerung und den Einsatz biologischer Waffen. Das Abkommen gilt als wichtiger Meilenstein für ein weltweites Verbot biologischer Waffen und die Schaffung internationaler Sicherheit.
Allerdings ist seine Wirksamkeit durch einen Mangel an angemessener institutioneller Unterstützung und das Fehlen eines formellen Mechanismus zur Überprüfung der Einhaltung der Vorschriften eingeschränkt.
Das Konzept biologischer Kampfstoffe und eine Vielzahl damit verbundener Themen sind in die Populärkultur eingedrungen. Biowaffen werden überall, von Filmen bis hin zu Romanen, dargestellt und spiegeln die Ängste und Sorgen der Menschheit gegenüber solchen Technologien wider.
Die potenzielle Bedrohung durch diese Erreger existiert nicht nur in Science-Fiction-Geschichten, sondern hat auch reale Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Sicherheitssysteme. Wie sollten wir angesichts des technologischen Fortschritts über zukünftige Anwendungen und Kontrollmaßnahmen für diese biologischen Arbeitsstoffe nachdenken?