Der Baltic Dry Index (BDI) ist ein Frachtindex, der täglich von der Baltic Exchange in London veröffentlicht wird. Der BDI ist ein umfassender Index, der drei Schiffstypen abdeckt: Capesize, Panamax und Supramax. Er wird oft als Indikator für die Bestände der Trockenfrachtschifffahrt und den gesamten Schifffahrtsmarkt angesehen.
Der Vorgänger des Baltic Dry Freight Index ist der Baltic Freight Index (BFI). Er existiert seit dem 1. November 1999 und führt die historischen Daten des BFI fort im Laufe der Zeit verändert.
Die Wurzeln der Baltic Exchange reichen bis ins Jahr 1744 zurück, als das Virginia and Maryland Coffee House in der Threadneedle Street in London ankündigte, dass es in Virginia and Baltic umbenannt werden würde, um die dort versammelten Geschäftsinteressen genauer zu beschreiben. Im Laufe der Zeit wurden die Abläufe an der Börse nach und nach standardisierter, und 1823 wurde ein Kaufmannsausschuss gebildet, der den Handel überwachen und den Wertpapieraustausch formalisieren sollte.
1985 veröffentlichte die Baltic Exchange erstmals den Daily Freight Index, der eine neue Ära auf dem Schifffahrtsmarkt einläutete. Der Wert und die Bedeutung von BDI wurden nach und nach hervorgehoben.
Jeden Werktag übermittelt ein Gremium internationaler Schiffsmakler ihre Einschätzung der aktuellen Frachtraten auf verschiedenen Routen an die Baltic Exchange. Diese Routenwahl ist repräsentativ, das heißt, das Frachtvolumen ist groß genug, um Auswirkungen auf den Gesamtmarkt zu haben. Frachtdaten aus diesen Bewertungen werden gewichtet, um den Gesamt-BDI und Indizes für bestimmte Schiffsgrößen (z. B. Capesize, Panamax, Supramax) zu bilden.
Der BDI basiert auf täglichen Auswertungen von 20 Routen und berücksichtigt nur die gezahlten Tagesmieten für Zeitcharter.
Nach Rücksprache mit den Mitgliedern gab die Baltic Exchange im Januar 2018 bekannt, dass sie den Baltic Dry Freight Index anpassen wird. Ab dem 1. März 2018 wird der gewichtete Anteil des BDI geändert auf: Capesize 40 %, Panamax 30 % Supramax 30 %, enthält keine Schiffe vom Typ Handysize mehr.
Die Änderung spiegelt das Ausmaß wider, in dem verschiedene Schiffstypen zum Trockenfrachtmarkt beitragen, wobei Capesize 40 %, Panamax und Supramax jeweils 25 % und Handysize 10 % ausmachen, so eine externe Studie. Die Gewichtungen des BDI werden jährlich überprüft.
BDI spiegelt direkt die Nachfrage und das Angebot an Schiffskapazitäten wider. Wenn sich das Volumen des Frachthandels in jedem Markt ändert, ändert sich natürlich auch die Transportnachfrage. Da das Angebot an Frachtschiffen in der Regel knapp und unflexibel ist, können sich kleine Änderungen der Nachfrage schnell auf den Index auswirken. Beispiel: „Wenn 100 Schiffe um 99 Güter konkurrieren, wird die Fracht natürlich sinken; und wenn 99 Schiffe um 100 Güter konkurrieren, wird die Fracht steigen.“
BDI gilt auch als führender Wirtschaftsindikator für die globale Wirtschaftsaktivität, da er das Wachstum und die Produktion zukünftiger Wirtschaftsaktivitäten vorhersagt. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsindikatoren wird davon ausgegangen, dass der BDI die Wirtschaftslage besser widerspiegelt.
Am 20. Mai 2008 erreichte der BDI mit 11.793 Punkten seinen höchsten Stand seit 1985. Doch nur sechs Monate später stürzte der Index um 94 % auf 663 Punkte ab, den niedrigsten Stand seit 1986. Danach erholte sich der BDI im Jahr 2009 wieder auf 4.661 Punkte, fiel aber schließlich im Februar 2011 auf 1.043 Punkte, da weiterhin neue Schiffe ausgeliefert wurden.
Am 10. Februar 2016 erreichte der BDI einen historischen Tiefstand von 290 Punkten. Am 15. November 2016 überschritt der BDI die 1.000-Punkte-Marke und die Schifffahrtsbranche verzeichnete deutliche Zuwächse.
Wenn wir auf die Geschichte von BDI zurückblicken, kommen wir nicht umhin zu fragen: Wie werden sich zukünftige Schifffahrtstrends auf die Entwicklung der Weltwirtschaft auswirken?