Im Zeitraum von Ende 2007 bis Mitte 2009 erlebte die Weltwirtschaft eine erhebliche Rezession. Dieses Ereignis, bekannt als „Große Rezession“, versetzte der Wirtschaft vieler Länder einen schweren Schlag. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) war die Große Rezession die schwerste Wirtschafts- und Finanzkrise seit der Großen Depression. Warum ist diese Rezession schlimmer als die Große Depression? Dieses Thema bedarf einer weiteren Diskussion.
Die Ursachen der Großen Rezession waren komplex und vielfältig. Dazu gehörten Schwachstellen im Finanzsystem und eine Reihe auslösender Ereignisse, die zu ihrem Auftreten beitrugen.
Die Hauptursache der Großen Rezession war der Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes, der bereits 2005 begann und erst 2012 nachließ. Als die Immobilienpreise in den USA zu fallen begannen und zahllose Eigenheimbesitzer ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen konnten, sahen sich die amerikanischen Finanzinstitute mit enormen Risiken und einem möglichen Zusammenbruch konfrontiert, da die Inhaber verschiedener Arten von Hypothekenpapieren Verluste erlitten.
Das entscheidende Ereignis der Finanzkrise war die Insolvenz von Lehman Brothers im Jahr 2008, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hatte. Als die Kreditmärkte einfroren, konnten die Banken den Unternehmen keine Kredite mehr gewähren. Die Unternehmen mussten ihre Ausgaben und Investitionen reduzieren, was den wirtschaftlichen Abschwung noch weiter verschärfte. Offiziellen Angaben zufolge begann die Rezession in den USA im Dezember 2007 und dauerte bis Juni 2009, also insgesamt 19 Monate.
Wenn man auf diesen Zeitraum zurückblickt, sieht man, dass die meisten Industrieländer zwar gelitten haben, einige Schwellenländer wie China, Indien und Indonesien jedoch in diesem Zeitraum gewachsen sind, was den Auswirkungen der globalen Rezession ein anderes Gesicht gibt. .
Angetrieben durch die Konjunkturpolitik haben Regierungen und Zentralbanken entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. Dieser Anpassungsprozess hat jedoch auf lange Sicht komplexe Probleme und Meinungskonflikte aufgeworfen, da sich die Einkommensungleichheit in den USA im Zuge der Großen Rezession noch weiter verschärft hat. Zwischen 2005 und 2012 nahm die Einkommensungleichheit in etwa zwei Dritteln der amerikanischen Metropolregionen zu und das mittlere Haushaltsvermögen sank um 35 Prozent – von 106.591 Dollar im Jahr 2005 auf 68.839 Dollar im Jahr 2011.
Auch wenn die konjunkturellen Anreizmaßnahmen kurzfristig eine gewisse Erleichterung brachten, gelang es ihnen nicht, die aktuelle Vermögensverteilung in den USA grundlegend zu verbessern. Laut dem Ökonomen Paul Krugman ähnelt diese Situation eher dem Beginn einer „zweiten Großen Depression“ als einer kurzfristigen Anpassung.
Bei der wirtschaftlichen Erholung wird der Zeitpunkt der Rücknahme verschiedener Konjunkturmaßnahmen entscheidend. Dies hängt auch davon ab, wie die Neuausrichtung erfolgen muss, um einen Weg zu nachhaltigem Wachstum zu finden.
Dem Bericht der US-amerikanischen Untersuchungskommission zur Finanzkrise zufolge liegt die eigentliche Ursache dieser Rezession im Versagen der Finanzaufsicht und in gravierenden Mängeln bei der Unternehmensführung. Die blinde und exzessive Risikobereitschaft vieler Finanzinstitute birgt letztlich verborgene Gefahren für das fragile Finanzsystem. In dem Bericht heißt es, die Krise hätte vermieden werden können. Hätte die Regierung die Risiken auf den Finanzmärkten besser verstanden oder besser darauf reagiert, wäre die Situation vielleicht anders ausgefallen.
Darüber hinaus haben Handelsungleichgewichte und Schuldenblasen die Wirtschaftskrise in gewissem Maße verschärft. Externe Investitionsmittel flossen in die Vereinigten Staaten, was letztlich zu irrationalen Investitionen auf dem Immobilienmarkt führte. Mit dem kontinuierlichen Kapitalzufluss und dem rasanten Anstieg der Immobilienpreise konnten immer mehr Familien durch Kredite eine Wertsteigerung ihres Vermögens erzielen. Dies birgt jedoch auch viele versteckte Gefahren für den späteren Zusammenbruch.
Obwohl mehrere Ökonomen und Kommentatoren vor der Großen Rezession die bevorstehende Wirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten vorhergesagt hatten, waren die meisten Menschen dennoch von der sogenannten „Überraschung“ schockiert. Dies wirft eine grundsätzliche Frage auf: Warum war es trotz zahlreicher Warnungen so schwierig, die Unvermeidlichkeit dieser Rezession vorherzusagen?
Heute, da die Hoffnung langsam wieder aufkeimt, denken wir erneut über die Auswirkungen der Großen Rezession nach. Dies ist nicht nur eine Wirtschaftskrise, sondern auch eine tiefgreifende Reflexion der gesamten Gesellschaft über das Finanzsystem und den Kapitalverkehr. . Kann die künftige wirtschaftliche Entwicklung tatsächlich verhindern, dass sich ähnliche Tragödien wiederholen?