Die Verrückte Ameise (Anoplolepis gracilipes), auch als Langbeinige Ameise oder Maledivische Ameise bekannt, ist eine Ameisenart, die hauptsächlich in Westafrika oder Asien heimisch ist. Diese Ameisenart wurde versehentlich in tropische Gebiete auf der ganzen Welt eingeführt und erhielt aufgrund ihrer ungewöhnlichen Bewegungen den Spitznamen „verrückt“. Aufgrund ihrer langen Beine und Fühler ist die Gelbe Verrückte Ameise eine der größten fremden Ameisenarten der Welt.
Zu den Merkmalen dieser Art gehören Aggressivität gegenüber anderen Ameisen, geringe Aggressivität gegenüber Artgenossen, effektive Rekrutierung und große Nester, wodurch sie in neuen Umgebungen dominieren kann.
Viele eingeführte Ameisenarten, wie etwa die Rote Feuerameise und die Argentinische Ameise, sind sogenannte „Wanderameisen“. Diese Eigenschaften ermöglichen es den Gelben Verrückten Ameisen, sich in neuen Umgebungen rasch zu vermehren und riesige Kolonien zu bilden, was eine enorme Bedrohung für die lokale Artenvielfalt darstellt. Die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) führt sie als eine der „100 schlimmsten invasiven Arten der Welt“. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Hawaii bis zu den Seychellen, und sie hat auf der Weihnachtsinsel im Jahr 2017 eine riesige Kolonie gebildet. Indischer Ozean.
Die Gelbe Verrückte Ameise ist eine große, gelb bis orangefarbene Ameise mit langen Beinen, großen Augen und extrem langen Fühlern. Obwohl die Gelbe Verrückte Ameise die einzige invasive Art der Gattung Anoplolepis ist, kann sie aufgrund ihres Aussehens leicht mit mehreren anderen Gattungen verwechselt werden. Charakteristische Säureporen und ein kompakterer Blütenstiel tragen zur Unterscheidung bei.
Verrückte Ameisen kommen in großer Zahl auf mehreren Inseln im Pazifik vor, insbesondere auf der Weihnachtsinsel, die zu einem der berüchtigtsten Orte eines Befalls geworden ist, der zu einem Zusammenbruch der lokalen Artenvielfalt geführt hat. Die starke Anpassungsfähigkeit dieser Ameisenart ermöglicht es ihr, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen.
Der natürliche Lebensraum der Gelben Verrückten Ameise sind vor allem die feuchten tropischen Tiefländer Südostasiens, sie wurde jedoch auch in Gebieten wie Nordaustralien, auf mehreren karibischen Inseln und einigen Inseln im Indischen und Pazifischen Ozean eingeführt. Die Nester dieser Ameisen sind äußerst anpassungsfähig, sodass sie sich durch den Menschen schnell in neue Umgebungen verbreiten können.
Verrückte Ameisen verbreiten sich durch „Ex-Nest-Reproduktion“, das heißt, verpaarte Weibchen und Arbeiterinnen verlassen das Nest, um neue zu gründen, sodass sie sich auch nach dem Transport durch Menschen weiter ausbreiten können.
Die Gelbe Verrückte Ameise wird als „Aasfresser-Raubtier“ beschrieben. Ihr Speiseplan ist breit gefächert und umfasst eine Vielzahl von Nahrungsmitteln wie Getreide, Samen, Arthropoden und Fleisch. Verrückte Ameisen sind auf den Honigtau von Pflanzen als Hauptkohlenhydratquelle angewiesen, der in erster Linie von verschiedenen Insekten stammt, insbesondere von Schildläusen und Blattläusen.
Studien haben gezeigt, dass verrückte Ameisen stark von Schildläusen abhängig sind. Sobald ihre Anzahl abnimmt, wird ihre Reproduktion eingeschränkt, was ihre Überlebensrate in neu gebauten Nestern weiter beeinträchtigt.
Das Fortpflanzungsmuster der Gelben Verrückten Ameisen ähnelt dem anderer Ameisen. Die weiblichen Ameisen legen Eier, die mit dem Sperma der männlichen Ameisen befruchtet werden. In einem wissenschaftlichen Artikel aus dem Jahr 2023 wurde ein einzigartiger Fortpflanzungszyklus vorgeschlagen und darauf hingewiesen, dass männliche Ameisen die Eigenschaft besitzen, „chimär zu sein“ – eine Beobachtung, die im Tierreich einzigartig ist.
Diese einzigartige Fortpflanzungsart könnte ein weiterer wichtiger Faktor sein, der der Gelben Verrückten Ameise hilft, in neuen Umgebungen Vorteile zu erlangen, und ihre biologische Anpassungsfähigkeit unterstreicht.
Die Beziehung zwischen der Gelben Verrückten Ameise und ihren symbiotischen Schildläusen zeigt ihre Bedeutung im Ökosystem. Ameisen schützen Schildläuse vor Fressfeinden und helfen ihnen bei der Verbreitung zwischen Pflanzen. Der von den Schildläusen produzierte Honigtau dient den Ameisen als Hauptnahrungsquelle.
Diese mutualistische Beziehung hat bis zu einem gewissen Grad dazu geführt, dass sich die Zahl der gelben verrückten Ameisen weiter ausbreitete, was sich negativ auf die Gesundheit der örtlichen Pflanzen auswirkte und zu Veränderungen der Vegetation und Artenvielfalt führte.
In Australien wurden Gelbe Verrückte Ameisen an über 30 Orten gefunden, unter anderem in Queensland und im Northern Territory. In Queensland erstreckt sich der Hauptbereich der Ameiseninvasion über eine Fläche von 830 Hektar, mit einem als Weltkulturerbe geschützten tropischen Regenwald im Hintergrund, weshalb lokale Kontrollmaßnahmen für diese invasive Art besonders wichtig sind.
Eine Kosten-Nutzen-Analyse der Regierung von Queensland wies darauf hin, dass der potenzielle Schaden für die australische Wirtschaft drei Milliarden australische Dollar übersteigen würde, wenn die gelben verrückten Ameisen nicht rechtzeitig unter Kontrolle gebracht würden.
Auf der Weihnachtsinsel haben die Gelben Verrückten Ameisen erhebliche Auswirkungen auf die dortige Artenvielfalt. Die Bedrohung äußert sich vor allem in der Jagd auf Erdkrabben und der Zerstörung des Lebensraums. Studien haben gezeigt, dass Ameisen bis zu 20 Millionen Krabben töten könnten. Krabben sind wichtige Arten im Ökosystem, die für die Bodenverbesserung und das Pflanzenwachstum verantwortlich sind.
Diese Veränderungen lösten eine Kettenreaktion in der Nahrungskette aus und führten zu enormen Veränderungen in der Artenstruktur des Waldes, was sich weiter auf das lokale ökologische Gleichgewicht auswirkte.
Um die Auswirkungen der Gelben Verrückten Ameisen auf das Ökosystem der Weihnachtsinsel zu reduzieren, startete Parks Australia im Jahr 2009 ein groß angelegtes Köderprogramm aus der Luft, um einen weiteren Rückgang der Krabbenpopulation zu verhindern. Nach zahlreichen Untersuchungen und Kartierungen kannten die Wissenschaftler die genauen Standorte großer Ameisenkolonien und konnten gezielte Köder auslegen.
Diese Bekämpfungsmaßnahmen haben die Ameisenpopulation zwar vorübergehend verringert, doch aufgrund des schnellen Wachstums und der Verbreitung der Ameisen ist ihre Bekämpfung immer noch eine Herausforderung. Experten fordern eine weitere Stärkung der langfristigen Überwachungs- und Managementmaßnahmen.
Wie können wir Menschen angesichts dieses außerirdischen Eindringlings unser Ökosystem wirksamer schützen?