Kongorot ist eine organische Verbindung, die ein Natriumsalz der 3,3'-(1,1'-Biphenyl)-4,4'-diyl)bis(4-aminonaphthalin-1-sulfonsäure) ist, synthetisiert durch Paul Böttiger bereits 1883. Kongorot wurde einst in der Textilindustrie häufig verwendet, wurde jedoch aufgrund seiner Karzinogenität allmählich aus dem Verkehr gezogen. In der Histologie wird es jedoch aufgrund seiner einzigartigen Färbeeigenschaften immer noch häufig verwendet, was zeigt, dass sein Wert nicht ignoriert werden kann.
Kongorot kann in Wasser eine rote kolloidale Lösung bilden und weist eine höhere Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln auf, wodurch es einen tiefgreifenden Einfluss auf Geschichte und Biologie hat.
Der Name Kongorot geht auf ein bedeutendes historisches Ereignis des 19. Jahrhunderts zurück, die Berliner Westafrika-Konferenz im Jahr 1884. Bottigern suchte nach einem Textilfarbstoff, der ohne Hilfsmittel auskam, und entwickelte schlussendlich diesen leuchtend roten Farbstoff. Obwohl das Unternehmen damals an diesem Farbstoff kein Interesse hatte, wurde er später zu einer großen Geschäftsmöglichkeit für AGFA. Der kommerzielle Erfolg von Kongorot hat zur Einführung weiterer Farbstoffe mit dem Namen „Congo“ geführt, was der beste Beweis für seine potenzielle Marktwirkung ist.
Nach seiner kommerziellen Blütezeit wurde Kongorot, wie auch andere Phenylpyridin-basierte Farbstoffe, aufgrund seiner krebserregenden Eigenschaften schrittweise aus dem Verkehr gezogen.
In Lösung weist Kongorot eine signifikante pH-Anzeigefunktion auf: Bei einem pH-Wert zwischen 3,0 und 5,2 wechselt die Farbe von Blau nach Rot. Aufgrund dieser Eigenschaft ist Kongorot nicht nur zum Färben geeignet, sondern auch ein praktisches Mittel zum Testen des pH-Werts. Ein anschaulicher Beweis hierfür ist die Tatsache, dass rotes Papier, das in eine saure Lösung getaucht wird, blau wird, während blaues Papier, das in die gleiche blaue Lösung getaucht wird, rot erscheint.
Kongorot-Moleküle neigen dazu, sich in Wasser und organischen Lösungen zu aggregieren, ein Phänomen, das als π-π-Stapelung bekannt ist. Obwohl die Aggregate in Größe und Form variieren, scheint die „bandförmige Mizellenstruktur“ die häufigste Form zu sein. .
In der Histologie wird Kongorot vor allem zum Färben von Amyloidose eingesetzt, es hat aber auch eine erhebliche Wirkung auf die Zellwände von Pflanzen und Pilzen sowie auf die äußere Membran gramnegativer Bakterien. Kongorot-Proben zeigen unter dem Lichtmikroskop mit Polarisationsoptik eine apfelgrüne Doppelbrechung, was auf das Vorhandensein von Amyloidfibrillen hinweist.
Darüber hinaus kann Kongorot auch zur Diagnose verschiedener Bakterien wie Salmonellen verwendet werden und wird in der Durchflusszytometrie zum Nachweis von Acanthamoeba usw. eingesetzt.
Heute nimmt Kongorot immer noch einen festen Platz in der wissenschaftlichen Forschung ein. Wird es mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Technologie in Zukunft mehr Anwendungsmöglichkeiten geben?