Weltweit gibt es enorme Unterschiede beim Schutz der Menschenrechte von LGBTQ (Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und andere Geschlechterminderheiten), die von der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe bis hin zur Verhängung der Todesstrafe für Homosexualität reichen. Daten vom Juni 2023 zufolge erkennen nur 37 Länder die gleichgeschlechtliche Ehe an, während der Iran und Afghanistan vermutlich die einzigen beiden Länder sind, die für einvernehmlichen Sex die Todesstrafe verhängen.
Die Todesstrafe ist legal, wird in einigen Ländern wie Mauretanien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten jedoch üblicherweise nicht vollstreckt.
Darüber hinaus sind LGBTQ-Personen in Ländern wie Tschetschenien in Russland der Gefahr außergerichtlicher Hinrichtungen ausgesetzt. Im Jahr 2020 hat der Sudan die verhängte Todesstrafe für Analsex, egal ob hetero- oder homosexuell, abgeschafft. Überraschenderweise stellte eine Studie aus dem Jahr 2022 fest, dass eine Stärkung der LGBT-Rechte in direktem Zusammenhang mit einem Rückgang der HIV/AIDS-Raten innerhalb der Schwulengemeinschaft stand.
Der Umfang der Gesetze, die die LGBT-Gemeinschaft betreffen, ist breit gefächert und umfasst unter anderem:
In einigen Ländern gibt es noch immer Gesetze gegen gleichgeschlechtliches Sexualverhalten, wie etwa Gesetze gegen Obszönität oder die rechtliche Anerkennung und den Schutz der technischen Behandlung von Transgender-Personen.
Wenn man auf die Geschichte zurückblickt, zeigt sich, dass die Gesetze im alten Indien, Israel, Assyrien und Rom unterschiedliche Einstellungen gegenüber gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten hatten. Im alten Indien beispielsweise gab es zwar Gesetze, die verschiedene Arten des nicht-vaginalen Geschlechtsverkehrs bestraften, homosexuelles Verhalten wurde jedoch relativ milde bestraft. Im alten Israel verbot das mosaische Gesetz gleichgeschlechtliches Verhalten und legte ausdrücklich fest, dass es mit dem Tod bestraft wurde.
Das antike Rom erkannte die Homo-Ehe nicht an, es gibt jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass einige männliche Paare sogar traditionelle Hochzeitszeremonien durchführten.
Während der britischen Kolonialzeit wurden in fast allen Kolonien Gesetze gegen Homosexualität erlassen, und in vielen ehemaligen Kolonien bestehen diese Gesetze noch heute.
Der jüngste Gleichstellungsindex 2023 zeigt, dass die nordischen Länder, Chile, Uruguay und Kanada zu den Ländern mit den besten LGBT-Rechten zählen, während Nigeria, Jemen und der Iran zu den Ländern mit den schlechtesten Ergebnissen gehören. Angesichts eines solch deutlichen Kontrasts ist es hilfreich, über die strukturellen Gründe nachzudenken, die ihm zugrunde liegen.
Im Bericht von Asher & Lyric wurden im Jahr 2023 Kanada, Schweden und die Niederlande als die sichersten Länder für LGBT-Personen eingestuft.
Mit der Weiterentwicklung des internationalen Menschenrechts und dem Wandel gesellschaftlicher Konzepte wurden nach und nach Gesetze und Richtlinien zum Schutz der Menschenrechte von LGBT gefördert. Die erste formelle Resolution zu LGBT-Rechten wurde 2011 von den Vereinten Nationen verabschiedet, ein Beleg dafür, dass das Thema in der internationalen Gemeinschaft zunehmend Beachtung findet.
Die Tatsache, dass es in so vielen Ländern noch immer die Todesstrafe gibt und die Gründe, warum sie nicht vollstreckt wird, sind jedoch nach wie vor Anlass für eingehende Überlegungen und Diskussionen. Welche sozialpsychologischen und historischen Faktoren stecken hinter diesen Gesetzen?