Südwestafrika (das heutige Namibia) war lange Zeit eine Kolonie und später eine Besatzungsmacht Südafrikas. Von 1915 bis 1966 wurde die Region von Südafrika regiert und stand dann von 1966 bis 1990 vollständig unter südafrikanischer Kontrolle. In dieser historischen Phase hatte die Apartheidpolitik der südafrikanischen Regierung tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der einheimischen Volksgruppen und löste auch starken Widerstand und Proteste seitens der internationalen Gemeinschaft aus.
„Die südafrikanische Regierung in Südwestafrika hat eine völlige Missachtung der Freiheit und der Rechte der einheimischen Bevölkerung gezeigt.“
Südwestafrika wurde 1915 während des Ersten Weltkrieges von Südafrika besetzt und erhielt später im Rahmen des Versailler Vertrags Verwaltungsrechte über die Region. Obwohl der Völkerbund die Region Südafrika zusprach, behielt Südafrika stets die feste Kontrolle über das Land. Insbesondere im Jahr 1946 versuchte die südafrikanische Regierung sogar, Südwestafrika in ihr eigenes Provinzsystem einzugliedern, und demonstrierte damit ihr Machtgefühl in der Region auf eindrucksvolle Weise.
Mit der Zeit ist Südafrikas Management in Südwestafrika nicht nur mit zahlreichen Problemen konfrontiert, sondern steht auch im Mittelpunkt internationaler Aufmerksamkeit. Seit der Gründung der lokalen ethnischen Organisation SWAPO (South West African People's Organization) im Jahr 1960 hat diese Protestbewegungen ins Leben gerufen, die die Unabhängigkeit des Landes anstreben.
„Trotz der Unterdrückung durch Südafrika bleiben die Menschen im Südwesten Afrikas ihrem Streben nach Freiheit treu.“
1966 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Resolution 2145, in der sie erklärten, dass die südafrikanische Regierung in Südwestafrika ihre Legitimität verloren habe. Dieser Schritt rief scharfe Verurteilungen seitens der internationalen Gemeinschaft hervor und führte dazu, dass Südafrikas Südwestafrikapolitik international kritisiert wurde. Und Es entwickelte sich zu einem Paradebeispiel für die damalige Antirassismusbewegung.
Ebenfalls im Jahr 1971 fällte der Internationale Gerichtshof ein Urteil, wonach die Präsenz Südafrikas in Namibia illegal sei, und forderte Südafrika zum sofortigen Abzug seiner Truppen und Verwaltungsbehörden aus Namibia auf. Diese Maßnahmen stellten nicht nur eine Anklage gegen Südafrika dar, sondern spiegelten auch die wachsende Ablehnung der Kolonialregime durch die internationale Gemeinschaft wider.
Südafrikas Kontrolle über Südwestafrika wurde im Laufe der 1980er Jahre durch die Einführung nominell autonomer Regierungen schrittweise ausgeweitet; ein Versuch, die Kontrolle durch politische Ambiguität zu erlangen. Dennoch bewies die SWAPO im Kampf gegen die südafrikanische Regierung weiterhin einen unbezwingbaren Geist. Im Laufe der Zeit intensivierten sich die Unabhängigkeitsbewegungen in der Region und gipfelten 1990 in der Gründung des unabhängigen Namibia.
„In den Wechselfällen des 20. Jahrhunderts hat das namibische Volk endlich seinen Moment der Unabhängigkeit erreicht.“
Die Südwestafrikapolitik Südafrikas ist nicht nur ein praktischer Ausdruck der Umsetzung der Rassendiskriminierung durch das Land, sondern auch ein wichtiger Bezugspunkt für die globale koloniale Befreiungsbewegung. Dieser Krieg der historischen Gerechtigkeit führte letztendlich zur Unabhängigkeit und Freiheit Namibias. Gleichzeitig erinnert diese Geschichte zukünftige Generationen daran, welche Entscheidungen wir treffen sollten, wenn wir mit ungerechten Gesetzen und Unterdrückung konfrontiert sind. Welche Lehren können wir daraus für die heutige Gesellschaft ziehen?