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Epilog – Momente einer poetischen Theologie

 

Abstract


Waren die bisherigen Uberlegungen der Logik der Gedichte Holderlins gefolgt, nimmt der Epilog nun explizit deren theologische Dimension in den Blick und entfaltet Momente einer poetischen Theologie der Offenbarung. Letztere wird im Ausgang von den Begriffen des Abschiedes und der Sphare bedacht. „Sphare“ betrachtet Offenbarung als eine je spezifische Konstellation des Verhaltnisses Gott-Mensch-Sprache. Der Begriff „Abschied“, der anhand des Romerbriefes und der Abschiedsreden Jesu im Johannes-Evangelium konkretisiert wird, verweist auf die Verabschiedung des Gedankens der Ruckbindung aller kontingenten Erzahlungen an eine Ursprungserzahlung sowie auf die Verabschiedung des Gedankens der Vollendung im Sinne einer Totalitat aller Erzahlungen. Offenbarung setzt samtliche Totalitaten als Momente - zugunsten einer Fortschreibung kontingenter Erzahlungen, die sich in den biblischen Kanon einzuschreiben vermogen. Abschliesend wird die Frage gestellt, inwiefern Gedicht und biblischer Text (als Offenbarung) darin eine Analogie haben, dass sie zur Eroffnung neuer sprachlicher Horizonte fuhren konnen, welche von den Menschen mit ihren kontingenten Erzahlungen bewohnt werden konnen.

Volume None
Pages 265-304
DOI 10.1007/978-3-476-04888-2_6
Language English
Journal None

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