Archive | 2019

Dorf und christliche Religion in der Vormoderne

 

Abstract


Die Mahnung, doch ›die Kirche im Dorf zu lassen‹, nutzt ein geflugeltes Wort, das bis heute auf den engen Zusammenhang von Kirche und Dorf verweist und damit auch auf einen zentralen Aspekt des hier zu behandelnden Themas. Zu den Gegebenheiten und Gewohnheiten, die dem Vorschlag zufolge so gelassen werden sollten, wie sie sind, gehort also offensichtlich ein ebenso vertrauter wie funktionaler Zusammenhang von Dorf und Kirche. Die Pfarrei im Dorf verdeutlicht die enge Verquickung von Kirche und Welt und zeigt die nachhaltige Pragekraft der Kirche als Institution, letztlich bis heute. Die Kirche gehort zum Dorf, auch wenn es nicht in jedem Dorf bzw. in jeder bauerlichen Gemeinde eine Kirche gab. Die Pfarrei war – nicht nur auf dem Land – die wichtigste Schnittstelle von Kirche und Welt; und sie stellt uberkonfessionell ein bedeutendes Kontinuitatselement vom Mittelalter bis zur Gegenwart dar. Andere Formen institutionalisierter Kirchlichkeit wie Kloster und Stifte spielen hingegen uber die Zasur der Reformation hinaus nur in den konfessionell katholisch gepragten Territorien bis zur Sakularisation von 1803 eine Rolle.

Volume None
Pages 79-86
DOI 10.1007/978-3-476-05449-4_13
Language English
Journal None

Full Text