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Karl Popper und die Verfassung der Wissenschaft

 

Abstract


Poppers Logik der Forschung steht fur eine erhebliche Problemverschiebung in der Wissenschaftstheorie, von der Logik der Forschung zur Verfassung der Wissenschaft. Popper sieht die Methodologie als eine Institution, als ein Regelsystem fur die Akzeptanz oder Verwerfung von Theorien und Beobachtungsaussagen. Dieser immer noch wenig beachtete institutionelle Aspekt von Poppers kritischem Rationalismus ist zum einen fur die Interpretation der methodologischen Regeln von Bedeutung. Zum anderen wirft er ein neues Problem auf: Kann sich eine solche Methodologie als Verfassung der Wissenschaft etablieren? Eine institutionenokonomische Analyse des wissenschaftlichen Wettbewerbs zeigt, dass eine notwendige Bedingung dafur erfullt ist: die Methodologie des kritischen Rationalismus ist anreizkompatibel, das heist, es liegt im Interesse eines Forschers, diese Methodologie zu beachten, wenn er erwartet, dass die anderen Forscher ebenso verfahren.

Volume None
Pages 321-337
DOI 10.1007/978-3-658-16239-9_32
Language English
Journal None

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