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Valuation an den Grenzen von Datenwelten
Abstract
Aus Sicht der Soziologie der Kategorisierung und Quantifizierung werden arbeitsteilige Prozesse der Datenproduktion und die ihnen unterliegenden Konventionen betrachtet. Die wichtigste theoretische Grundlage dafur ist die „Economie des conventions“, die in Frankreich wiederum Teil der neuen pragmatischen Soziologie ist. Diese hat ihre Entstehungsmomente in der Analyse okonomischer Koordination sowie Institutionen, aber insbesondere auch in der Analyse statistischer Kategorien und Quantifizierung. In dem Beitrag wird der Unterschied zwischen Konventionen mit semantischem Gehalt und ohne semantischen Gehalt als folgenreich fur die Datenproduktion und die Valuation von Daten betrachtet. Der Beitrag vergleicht die Datenproduktion der amtlichen Statistik mit derjenigen der Privatwirtschaft. Vor allem mit dem Aufkommen des Neoliberalismus wird die Datenproduktion zunehmend verprivatisiert, die statistischen Ketten inkonsistent und die der Quantifizierung unterliegenden Konventionen werden fur die Offentlichkeit und fur betroffene Akteure unsichtbar. Diese hat nachteilige Folgen fur die normativen Grundlagen und Auswirkungen der Quantifizierung sowie fur Moglichkeiten von Kritik und Rechtfertigung.