Ein Wirkungsmodell für die Erforschung von Bildungsstandard-Politiken

Abstract

Wahrend der vergangenen Jahre haben viele europaische Staaten versucht, die Steuerung und Koordination ihrer Bildungssysteme durch ‚evidenzbasierte Steuerungselemente‘ zu modernisieren. In Osterreich wurde 2008 eine Bildungsstandard-Politik eingefuhrt, die folgende Elemente umfasst: Bildungsstandards setzen normative Erwartungen, indem sie Standards fur spezifische Kompetenzen oder Gegenstande und Altersgruppen formulieren. Dieses Standards werden durch landesweite vergleichende Schulerkompetenztests uberpruft; die Ergebnisse werden an die verschiedenen operativen und administrativen Akteure auf allen Ebenen des Schulsystems zuruckgemeldet, aber auch an Schuler/innen und Eltern. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert aus Rechts- und Implementationsdokumenten das ‚Wirkungsmodell‘ dieser Politik, d.h. die Annahmen uber die Prozesse und Effekte, die diese neue Steuerungsstrategie auf Schulebene stimulieren soll, um zu einer Verbesserung der Schulqualitat beizutragen. Ein solches Modell soll eine Vorstellung dafur liefern, welche Elemente, Prozesse und Effekte der Intervention bei Forschung und Evaluation auf der einen Seite und bei Politikformulierung und -implementation auf der anderen berucksichtigt werden sollen.