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Option für die Armen. Beobachtungen zum Weg von Leonardo Boff

 

Abstract


Der brasilianische Franziskaner Leonardo Boff, neben dem Peruaner Gustavo Gutierrez Hauptvertreter der Lateinamerikanischen Theologie der Befreiung, wurde zwischen 1984 und 1986 weltweit bekannt durch seinen Konflikt mit dem Vatikan in Gestalt Joseph Ratzingers, des Prafekten der Glaubenskongregation und spateren Papstes Benedikt XVI. Vor dem Hintergrund der sozialen Probleme zumal Brasiliens knupfte Boff am Kirchenverstandnis des II. Vatikanischen Konzils an und entwarf eine radikale Kirchenreform „von unten“, die aber von der Glaubenskongregation entschieden verworfen wurde. Die heutige Analyse der damaligen Auseinandersetzung Ratzinger-Boff lasst tiefe Differenzen im Wirklichkeitsverstandnis wie in der Glaubensauffassung erkennen, die bis in die jeweilige Personlichkeitsstruktur reichen. Der ungeloste Konflikt fuhrte Boff zur Ausweitung des Begriffs Befreiung auf die Erde und die gesamte Schopfung. Vorbild war ihm dafur Franz von Assisi, der im ersten lateinamerikanischen Papst Franziskus einen aktuellen Propheten findet.

Volume None
Pages 205-227
DOI 10.1007/978-3-658-22927-6_8
Language English
Journal None

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