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Die Mitte als klassenloser Ort? Wie Jugendliche moralisieren und Prekarisierung rechtfertigen

 
 

Abstract


Dieser Beitrag fragt nach der Wahrnehmung von Klassenstrukturen unter jungen Erwachsenen in Deutschland. Inspiriert durch die Arbeiten von Andrew Sayer (2005, 2010) und Axel Honneth (1981) zur Bedeutung von Alltagsmoral und Klassenbewusstsein wird untersucht, inwiefern die moralische Dimension sozialer materieller Ungleichheit kritische Perspektiven aber auch kollektive Handlungsmoglichkeiten eroffnet (oder versperrt). Konkret wird gefragt, welche moralischen Zuschreibungen und Beurteilungen mit der Wahrnehmung und Deutung der eigenen Situation und Position innerhalb der Gesellschaftsstruktur verbunden sind und inwiefern diese dazu beitragen, die eigene Position zu rechtfertigen oder zu hinterfragen. Die Ergebnisse werden mit Bezug auf den aktuellen Stand zur Klassenanalyse und Prekarisierung in Deutschland diskutiert. Der Beitrag basiert auf der Analyse von 40 biografischen Interviews mit prekar beschaftigten jungen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 35 Jahren.

Volume None
Pages 249-276
DOI 10.1007/978-3-658-22978-8_13
Language English
Journal None

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