Archive | 2019

Rechtspopulismus – historisches Phänomen, politischer Kampfbegriff, analytisches Konzept?

 

Abstract


Der Aufschwung der Populismusforschung geht nicht mit der Entwicklung eines einheitlichen Paradigmas einher. Vielmehr streiten die Konzepte des Populismus als „dunne Ideologie“, als Stil sowie als Logik des Politischen um Deutungshoheit. Alle drei Ansatze drehen sich um den Gegensatz von Volk und Elite, die Rolle des (An-)Fuhrers, die Funktion der Massenmedien und die Bedeutung von Krisen. Die Abgrenzung vom verwandten Begriff des Extremismus fallt mit Blick auf die Ansatze unterschiedlich klar aus: Schwammig verlauft die Linie zwischen Extremismus und ideologiebezogenen Populismuskonzepten, eindeutig trennt Populismus als Stil zwischen normativer Grundlegung (Extremismus) und Agitation im politischen Willensbildungsprozess (Populismus). Fur den Ansatz der politischen Logik ist Populismus indes der Demokratie inharent. Uberzeugt der Ansatz der Logik des Politischen in seiner theoretischen Komplexitat, stellt der Populismus als Stil eher ein empirisch-analytisches Werkzeug dar. Von seiner hoher Resonanz in der Praxis der Parteienforschung profitiert die Perspektive des Populismus als „dunne Ideologie“.

Volume None
Pages 25-41
DOI 10.1007/978-3-658-23401-0_2
Language English
Journal None

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