Archive | 2019
Partizipationsbiografien als Spiegel institutioneller Erfahrungen
Abstract
Biografien junger Frauen und Manner lassen sich unter anderem dahin gehend analysieren, wie sich aus individuellen Lebensgeschichten unterschiedliche Formen von Beteiligung und Engagement bilden. Der Beitrag von Jessica Lutgens und Larissa von Schwanenflugel befasst sich mit der Frage, in welcher Weise biografische Erfahrungen, die junge Menschen in den offentlich-institutionellen Kontexten der Schule und Kinder- und Jugendhilfe machen, ihre Zugange zu Partizipation und ihr Partizipationshandeln pragen. An exemplarisch vorgestellten Biografien wird deutlich, dass dort, wo eine hohe Passung zwischen den Erwartungen und Rahmungen dieser offentlich-institutionellen Kontexte einerseits, und den Bedarfen der jungen Menschen andererseits hergestellt werden kann, diese eine zentrale individuelle biografische Funktion und Bedeutung ubernehmen. Kann nur eine geringe oder keine Passung hergestellt werden, wenden sie sich alternativen, starker informellen Partizipations-Kontexten zu, mit denen eine jeweils individuelle Funktion der Abgrenzung einhergehen. Mit Blick auf die Zuschreibung einer wachsenden Politikverdrossenheit bei jungen Menschen, stellt sich die Frage, welche positive oder negative Rolle offentliche Institutionen des Aufwachsens hierbei spielen.