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Erscheinungsform und Tiefenstruktur – zum Problem der Geschichtlichkeit der Utopien

 

Abstract


In dem bisher Gesagten ist die spezifische Form der utopischen Denkfigur erlautert worden als praktische Reflexion – Analyse und Vermittlung von Wirklichkeit und Moglichkeit zugleich. Formal hat der Reflexionsprozes eine gleichbleibende Struktur, aktual – d. h. als konkrete Utopie – ist die utopische Fiktion aufgrund ihrer funktionalen Verbindung mit der jeweiligen geschichtlichen Realitat den gleichen Veranderungen unterworfen wie die Geschichte selbst. Unabhangig von dieser Verbindung – von dynamischem Wechsel aktueller Inhalte auf der einen und formal gleichbleibender Reflexionsstruktur auf der anderen Seite eroffnet sich in den Utopien ein Bereich, dessen mythische Inhalte in ihrer symbolischen Darstellung die utopischen Texte von ihrem Anfang bis zur Gegenwart durchziehen, dessen Elemente sich demnach der Bestimmung ‚Geschichtlichkeit‘ zu entziehen scheinen, da auf den ersten Blick keinerlei Entwicklung bei ihnen festzustellen ist.

Volume None
Pages 89-102
DOI 10.1007/978-3-658-24268-8_4
Language English
Journal None

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